Wir segeln jetzt in der Ägäis

(Kommentare: 4)

Marie verhilft uns mit einem „ Zauber SMS „ an Vodafone zu einem Monat unlimitiertem Internet – Juhu . Am Abend bei Marie setze ich mich gegen die anderen Gäste durch und wir sehen am großen TV Österreich gegen Schweden natürlich gewinnen und sind richtig stolz auf unsere Burschen . Eine geheime Substanz hilft bei meinem Haarnachwuchs Viledakräftig nach ( siehe Foto ) und beim Strandspaziergang sehe ich einen Fischer am Strand sitzen , seinen Haken ca. 5 Meter entfernt vom Sandstrandufer zwischen den Badegästen ins knietiefe Wasser baumeln läßt und kommentiere : „ So ein Koffer , was will denn der da fangen außer einer ausgelutschten Sonnenmilchflasche oder einer Luftmatraze“ ??? Mein vorlautes Mundwerk war noch nicht vollständig in Schließstellung , zappelt ein ca. 30cm langer Fisch an Opas Angel , ich gehe weiter und laße mir nichts anmerken ! Am Steg hilft mir Alice , das jüngste Seglermitglid mit Ihren Stegkrabelkünsten meine Blamage zu vergessen . Wir müßen weiter Richtung Athen , auf der Überfahrt dorthin vernehmen wir plötzlich ein surrendes Geräusch , das wir noch nie auf Tweeny gehört haben , und es ist kein zischendes Bier , nein ein Fisch will unseren Köder haben , ich stürme zur Angel und drücke die Bremse rein , kann die Angel fast nicht halten und dann geht’s schon ganz leicht . Leine mitsamt Köder ( noch dazu geschenkter Köder von Franz und Margit ) abgerißen . Selber Schuld ich habe alles falsch gemacht was man nur falsch machen kann , denn auch die Motoren haben wir weiter sprudeln lassen und somit viel zu viel Speed gehabt ! Na ja beim nächsten mal halt , oder vielleicht auch am Strand probieren zwischen den Badegästen ! In Ägina haben wir ein super Platzer‘l am Außensteg und nützen das und die guten Einkaufs und Versorgungsmöglichkeiten aus um einige Lebensmittel einzukochen ( „einzuwecken“ ) wie früher unsere Omas Lebensmittel haltbar gemacht haben ( vor dem Gefrierschrankzeitalter ) weil tiefkühlen können wir nur begrenzt . Unser Hamsterdenken beginnt im Supermarkt mit 4 kg. Faschierten und 30 neuen Einkochgläsern und endet am Gemüseschiff mit der maßlosen Überladung unseres Dinghi’s . Nach 2 Tagen einkochen ist’s geschafft und wir sind stolz auf uns , sogar die geschenkten kleinen Fische hat Karin zu einer ( fantastischen ) Fischsuppe verarbeitet , die wir auch tlw. noch eingekocht haben ! Wir treffen wieder unseren französischen Freund Bernard und verbringen , wie es sich so gehört für eine französisch – österreichische Freundschaft , feine kulinarische Abende mit Muschelpfanne , Fischsuppe , Carpaccio vom weißen Thunfisch , gesmoktem Fisch im Webergrill , nordafrikanischem Gemüseeintopf ,… es könnte uns schlechter gehen .

Richtig schlecht geht’s mir erst als wir am Abend eisschleckend im Fan Cafe von Olympiakos Piräus meine Bayern spielen sehen , und das nur ca. 20 km entfernt von hier in Piräus ! Das wär’s gewesen im Stadion in Piräus , weil Alaba , Müller und Co laßen nichts „anbrennen“ und siegen. Wir jubeln nur verhalten wegen der zahlreichen anwesenden ( traurigen ) Heim Fans ! Schade vielleicht nächstes mal ! Auch Rapid ist ja wieder gut drauf !

Mit einem Roller erkunden wir noch die Insel , mit Kloster und ( was sonst ) Tempel , bevor es nach Athen geht um unsere Freunde Heli und Susi abzuholen zu ihren 1. Segeltörn und das gleich in den Kykladen ! Die erste Nacht für unsere Gäste an Bord gestaltet sich „bunt“. Nachdem sich unser Liegeplatz als erste Reihe fußfrei für „ The Fast and the Furäus from Piräus“ (Straßenrennen) entpuppt ( was uns beim vorbeigehen noch durchaus gefällt ) , machen wir gleich die erste Nachtfahrt nämlich auf einen ruhigeren Platz innerhalb der Marina . Der Security Dienst ist überfordert und ruft den Marinadirektor aus dem Schlaf (01:00 ) . Ich erkläre in kurzen Worten , daß ich der Kapitän auf diesem Schiff bin und meine Crew nicht in der Boxengasse übernachtet , er versteht’s nicht , muß es aber akzeptieren ! ( Wir haben mittlerweile gelernt wie in Griechenland die Uhren ticken , und wer lange fragt bleibt lange über )

Die Stadtrundfahrt mit Hop on Hop off Busen gestaltet sich unkompliziert und wirklich wunderschön . Athen ist eine Reise wert ! Der obligate Besuch im „Hardrock Cafe“ gehört genauso dazu wie der Besuch der Akropolis , des Altstadtkerns , usw. usw….. 1 Tag ist zu kurz und wir kommen sicher wieder - Leider ist das Navymuseum mit 2 zu besichtigenden Navyschiffen heute geschloßen , nächstes mal .

Jetzt geht’s los Richtung Kap Sounion gleich bei richtig gutem Wind , am Kap dann ein bisserl zu viel aber es gibt hier gut geschützte Buchten für die Nacht . Die insel Kithnos empfängt uns mit Sonnenschein und Traumstrand , am nächsten Tag mit Regen und Wind . Ich versuche unser „wakeln“ mit einem zweiten Anker am Heck zu stabilisieren , vergeße allerdings einen nicht unwichtigen Handgriff , nämlich das Ende der Leine am Boot zu befestigen , meine Crew hält es mir nicht vor , trägt es mir nicht nach , zeigt sich verständlich , kann nur vor lauter Lachen nicht mehr reden und untergräbt meine Authorität an Bord . Vielleicht sollte ich Sie „Kielholen“ . Am nächsten Tag holt der „Bord-Taucher“ Heli mein versenktes Relikt samt Kette vom Meeresboden zurück , natürlich unter Blitzlichtgewitter der fotografierenden Crew , als wäre ein Schatz geborgen worden , wirklich keine Zucht und Ordnung am Schiff !

Wir erkunden mit dem Schlauchboot die angrenzende Bucht und finden die heiße Quelle die hier ins Meer sprudelt und nützen das basinartige Becken zum plantschen im warmen Wasser , auch eine kleine Kapelle suchen wir aus traurigem Anlaß auf um uns zu verabschieden . Auf der Weiterfahrt nach Serifos erspehen wir in der Ferne neben einer Gewitterwolke ein eigenartiges schlauchförmiges , rüsseliges , Gebilde , woraufhin Karin mich fragt : Was ist das dort ?? Etwas farblich den gekalkten Häusern Griechenlands angepaßt hole ich den Fernstecher rauf und beobachte das Gebilde , keiner an Bord sagt das Wort und wir taufen es Wolkenbruch , und es verzieht sich , das ist das wichtigste ! Dann ein riesiger Regenbogen über dem Meer , auch cool ! In Serifos fahren wir mit dem Bus hinauf in unsere erste Chora ( Altstadt am Berg ) , dann ab nach Sifnos denn es kündigt sich Meltemi in den nächsten Tagen an und wir laufen bei noch Südwind in Naxos Marina ein , dem Ende des Törns mit unseren Freunden ,noch eine Inselrundfahrt mit dem Roller , noch einmal zum Strand , und dann ab in den Flieger . Danke für Euren Besuch auf Tweeny , Ihr wart sehr tapfer und richtig seetauglich und eine Bereicherung an Bord , wir haben viel gelacht und uns sehr gut ergänzt und am Schluß war’s dann ein bisserl zu kurz ! Bis zum nächsten Mal .

Wir müßen wieder da bleiben , aber wir sind’s ja jetzt schon gewohnt und richten uns aufgrund der Wetterprognose auf einen längeren Aufenthalt auf Naxos ein , den es ist Meltemi angesagt , das ist starker nördlicher Wind über ein paar Tage hinaus , es hätte uns aber schlimmer treffen können , den wir fühlen uns hier sehr wohl und müßen uns sowieso um unser Winterlager kümmern , weil der ursprüngliche Plan Türkei Marmaris ins Wasser fällt ( Viel zu teuer und kompliziert , man verlangt von Ausländern eine Sondergenehmigung wenn man länger als 90 Tage innerhalb von 6 Monaten im Land bleiben will , die natürlich wieder kostet , Marinapreise haben sich seit dem Vorjahr verdoppelt und Unruhen gibt es auch im Hinterland , hoffentlich ändert sich unser soziales Verhalten zu unseren türkischen Gastarbeitern nicht auch mal so !!!!!?????!!!! außerdem müßten wir einem türkischen Meeresgott unseren ersten „ Opferschluck“ vom Bier geben , und ob ein moslemischer Gott Bier verträgt ?? Wir schwanken noch zwischen Kalamata und Kreta , schauen wir mal wo s hingeht ! Kurt und Anneliese verbringen mit uns ein paar Tage , Hafentage und Hafenkino , und die Hafenmeisterin Marie und Ihr Mann haben 8 Hunde und jeden Tag einen anderen mit , also zumindest 8 Tage hierbleiben ! Pita Gyros zu mittag und man kennt uns schon überall , echt nett ! Matthew , ein Amerikaner aus New York , braucht unsere Hilfe beim Anlegen mit seiner gecharterten Motoryacht wo nur die Hälfte funktioniert , läßt anschließend dem Vercharterer den Schlüßel mitsamt Boot stehen und verläßt stinksauer das Boot . Wir erben für unsere Dienste den gesamten übriggebliebenen Hausrat und er fährt mit der Fähre weiter und dann zurück nach USA ! Wir werden von Marie zu ihren Hilfs – Sherifs ernannt und sind so wie Hafenmeister . Unser Stegnachbar Burkhard aus Hongkong und ich helfen Heinz beim festbinden und Leinen nachsetzen da der Wind und Schwell jetzt ziemlich stark ist , bis Burkhard nach der Länge der Leine zum festmachen fragt : „ Heinz , wie lange is denn dein Ding da unten „ ????? Jetzt ist jede Kraftanstrengung ausgeschloßen und es dauert die Nachbarschaftshilfe etwas länger !   Auch Bernhard und David aus Dortrmund helfen vielen beim Anlegen , nur ein Italiener kracht beim Anlegen trotz vielen helfenden Händen mit dem Heck an den Steg in einer Lücke für ca. 2 Katamarane und kümmert sich weder um ein Dankeschön noch um die anderen ankommenden Segler , vielleicht ist manches über italienische „ Meeresbefahrer“ ( weil Skipper oder Kapitäne habe ich bisher noch wenige gesehen ) nur Klischee aber vieles stimmt sicher auch !!! ( Anmerkung : Es gibt auch Wohnmobile , vielleicht klappen damit die „Anlegemanöver“ ja besser ) Meine Aussage , das abgesoffene Motorboot am Hafenrand wäre billig zu haben kommentiert Bernhard mit : Ja , Atommüll kann man auch billig kaufen !

Keine Angst wir haben noch keinen Lagerkoller und sind hier auch nicht mit dem Meeresboden verwurzelt , wir fahren weiter zu neuen Abenteuern !

Bis bald

Die Tweeny‘s

 

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Kommentar von Stika Peter |

Ja, lieber Christian mit Anker setzen(werfen) hattest du immer schon Probleme.
LG

Kommentar von Dieter und Renee und Smoky Rauch |

Hy !
Tolle Bilder und Eindrücke die ihr da übermittelt.
Auch das kulinarische was man da so sieht ist sehr Appetitanregend, bei uns fängt es an zu herbsteln mit Regen und so weiter,....
Was es im E Werk neues gibt kann ich dir nicht schreiben, würde zu lange dauern , so genug von der Arbeit . Fahren am Fr. bis Mittwoch nach Biograd mit Mathias und Freunden Patent machen !
Bussi die Räuche

Kommentar von Eler |

Hallo ihr lieben!

Sieht so aus als hättet Ihr euch vom Korfuschock schon gut erholt aber das ihr euch in Naxsos so einen groooooosen Katamaran zulegt hätte ich nicht gedacht das Problem ist wo bekommt Ihr jetzt so einen übedimensionalen Jamboanker her????
Gut das Ihr das mit der Türkei überdenkt den abgesehen von den Kosten
ist das auf Grund der Kurdenprobleme (PKK) auch nicht sicher.
Gut das Ihr jetzt gratis( Internetz) habt um auszukundschaften.
Weiterhin eine handbreit Wasser unter eurer tiefsten Stelle wünschen Eler

Kommentar von Susi&Heli |

Hi Kaptain und Käptin, wundervolle Bilder von unserer gemeinsamen Reise. Manchmal hört man, dass das erste Mal nicht so gut war ... weit gefehlt. Unser erstes Segelabenteuer hat viele schöne Erinnerungen hinterlassen, die Bilder sprechen für sich. Sonne, Ruhe, Abenteuer, Faulenzen, Ankertauchen, alles haben wir sehr genossen.
Schickt uns ein wenig Sonne - wir könnten es jetzt gebrauchen - passt auf euch auf. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen. Susi&Heli