Winterlager Kalamata Griechenland

(Kommentare: 2)

Hallo liebe Leute !

Wir sind wieder zurück im Wasser mit TWEENY und haben die große Renovierungsphase an Land überstanden , die wesentlich länger gedauert hat als geplant , aber eins nach dem anderen .

Für verspätete Weihnachtsgrüße ist das Wetter jetzt schon zu gut , deshalb ein kurzer Rückblick über unsere Wintersaison :

Im Dezember sind wir mit unseren Freunden Conny und Olaf nach Athen um dort ein paar Tage gemeinsam zu verbringen , was natürlich sehr lustig und feuchtfröhlich  war , um anschließend  unsere „alte Heimat“  zu besuchen  . Dort angelangt werden wir mehr als fürstlich empfangen mit privatem Flughafen Abholdienst , anschließender Übergabe unseres mobilen Untersatzes ( ein Auto , das von selbst einparkt ) und dann noch Einweisung in unser zur alleinigen  Verfügung gestellten Haus mit Seeblick und  Kamin , für unsere gesamte  Aufenthaltszeit !!  Besser geht’s nicht und wir wollen uns auf diesem Weg bei allen unseren Freunden und Familie aufs herzlichste bedanken und wissen sehr wohl daß das Alles  nicht selbstverständlich ist und jahrelange Freundschaft und Pflege dieser Beziehungen sehr wertvoll und wichtig war und bleibt  !  Unser Terminplaner ist übervoll , und wir pendeln zwischen Velm ( unser temporärers Zuhause ) und Laxenburg und unseren vielen vielen Einladungen mit guter Hausmannskost , was unser „Weihnachts(mann) Baucherl“ ganz schön belastet . Ein kleiner Schock bei den Brot und Gemüsepreisen , ein bischen zu viele Plakate ,  Reizüberflutung  , und Agressionspotential bei den Autofahrern auf der Straße ,  und  den  Menschen  beim Einkaufen  ,  die  wir nicht mehr gewohnt sind , vielleicht einfach manchmal nur zuviel des Guten !  Und noch ein kleiner Kurzurlaub vom Heimaturlaub ,  in Bad Aibling ( Bayern ) bei unseren BÖF ( Bayrisch –Österreichische –Freundschaft), wo wir uns wie immer sehr wohl fühlen , trotz Schneegestöber und für uns sehr ungewohnten Temperaturen , geht’s rauf auf die Alm zur Einkehrhütte mit Speckbrot und Schnaps ,..  einfach super . Eine ganze Palette mit Material für Tweeny  will auch noch gepackt werden ( zum verschicken nach Kalamata ) und noch hunderte Besorgungen stehen an . Alles in allem ein sehr schöner Aufenthalt in unserer „alten Welt“ aber unsere Asylanträge werden trotz noch immer makellosen „Deutsches Sprache sprechst“ abgelehnt und so geht’s wieder ab nach Griechenland .

Jetzt steht uns noch eine anstrengende Zeit an Land bevor mit vielen , vielen Arbeiten und Wartungen die an Tweeny vorgenommen werden müssen , und es kommt noch dicker als wir es befürchtet haben , und so verbringen wir statt geplanten 2 – 3 Wochen mehr als 3 Monate am Trockendock in sehr lauter Umgebung . Die Reparatur am Rumpf , das  ständige Abschleifen , das Leben mit dem  Schmutz und der ewige Geruch von Polyester , Schleifstaub , Farbe und Epoxyharz und zeitweise auch die griechische Arbeitsmentalität treiben uns an den Rand unserer Belastbarkeit und wir kommen zum ersten mal an die Grenze unserer Belastbarkeit , nicht körperlich sondern mental . Tweeny will am Unterwasserschiff  auch nicht so schnell trocknen wie wir das gerne hätte , woraufhin wir beschließen sie zu heizen , ja heizen und zwar mit normalen Heizlüftern und einer PVC Plane rundherum geklebt spielen wir Tweeny den Sommer vor und es hilft ! Mit ein paar gefundenen Kabelresten ist schnell ein Kraftwerk mit 7 Heizlüftern a 2000 Watt ( = 14 Kilowatt !!!! ) zusammengebastelt und der Marinadirektor blickt schon nicht mehr durch warum der Basilikum im Treibhaus so gut wächst . Eine Arbeit begonnen 3 neue gefunden ( ist normal beim Segeln ) . Der Besuch einer säugenden Hündin , die ein wenig zerrupft aussieht freut uns , als angenehme Abwechslung und der „Pedigree Onkel“ und die „Chappi Tante“ verpflegen sie natürlich .  Die  Reparatur Liste wird nicht kürzer sondern täglich länger  , und wenn du  von einem Spezialisten , der keiner ist ,  dann noch hörst : „You must only ,…“ dann wird Dir das Wasser im Mund warm  und du willst Ihn anschreien , aber das machts auch nicht besser . Unser Bootsnachbar Ray , der selbst an seinem Boot herumbastelt sagt zu  mir in trockenem englischen Humor : „ It‘ only the Beginnning „ , das ist ein „One Wall free Foul“ ,  ( ein Ein Wand Freies Foul  ), man sieht unser Englisch ist nicht immer „The Yellow from the Egg“ ( „ das gelbe vom Ei“ ), ich verweise ihn auf seine Seite des Marinaliegeplatzes und wir schmunzeln – Engländer eben ! Auch Chris , ebenfalls Engländer ,  schleift schon eine beträchtliche Zeit an seiner „Westerly“ und teilt unser Leid . Unser Fischerfreund „Kapitan Nicolao“  findet Karin super weil Sie genausoviel arbeitet wie seine „Alte“ und gibt uns etwas Schwertfischfilet von seinem Jahrhundertfang ( geschätzte 1500kg ) ab , die 3 ca. 3,5m langen Blauhaie , die er aus seinem Schiffsbauch zieht beobachten wir mit gemischten Gefühlen und er verrät uns , er war „Near to Afrika“  , wir wollens glauben . Am späten Abend ,  nach einem sehr wohltuenden warmen Abendessen bei Uschi ( Uschi und John sind aus der Steiermark und haben uns während der Renovierungsphase kulinarisch verpflegt , was uns auch sehr geholfen hat , auch herzlichen Dank an dieser Stelle ) füllt uns ein geplatzter Dieselfilter ca. 30 Liter Diesel in die Bilge ( Schiffsbauch )wo die Pumpe nicht funktioniert ,  und beschert uns eine Nachtschicht mit herrlichem Geruchscocktail , passt so richtig  ins Schema derzeit und entlockt mir ungeahnte Ausdrucksweisen für : „bin ein bißchen sauer“  . Nach einigen klärenden und auch erleichternden Gesprächen  mit den Professionisten raffen wir uns wieder auf . Bei starkem Südsturm kommt die Gischt über den Wellenbrecher und besprüht Tweeny mit feinem Salznebel , Juhu endlich  rosten auch unsere Niroteile ein bißchen an , kein Problem , wir haben ja Zeit !!!  Unsere Marina Freunde leiden mit uns und helfen uns teilweise enorm , wie z.B. Olaf und Conny , wo wir uns hier noch einmal herzlich bedanken wollen ( Auch der Abschied von den beiden fällt uns sehr schwer , sie sind uns sehr ans Herz gewachsen ,  es rollen wieder Krokodilstränen in die Ägäis ! ) oder auch Alfred und Hildegard aus ( eh klar Bayern ) die uns helfen die lokalen „Deliverer“ (Paketdienstleister ) nicht überzustrapazieren , so lassen wir alles nach Bayern schicken und die 2 bringen uns Alles mit dem Auto her , auch herzlichen Dank ! Nik und Leander ( unsere kleinsten aber auch sehr fleisigen Helfer )   werken  auch tatkräftig mit  , zuerst mit Pinsel und Rolle und dann mit einem Porträt unserer Tweeny , was wirklich gelungen ist !! Auch Yannis  ( der „Alte“ ) und Din , seine bewegliche Hälfte ( auch genannt Aladin aus Bangladesh – Yalla yalla )  helfen uns sehr und sind wirklich die Ausnahme , hier gibt es kein „Ausnehmen und abzocken“ alles ist transparent und wird auch nicht so ganz genau abgerechnet , manchmal auch nur in Ouzo !!  Wir sind sehr froh Yannis hier getroffen zu haben und würden Ihn uneingeschränkt weiterempfehlen ohne nur eine Sekunde nachzudenken .  Das Alles macht unsere tlw. Verzweiflung erträglicher und die Liste wird wirklich jeden Tag kürzer , bis dann endlich der herbeigesehnte Tag X ( Ins Wasser kranen ) da ist und alles klappt gut , wir schwimmen wieder , müssen zwar ein bißchen bei Tweeny abspecken weil wir etwas tiefer im Wasser liegen als zuvor aber wir sind glücklich und stolz das alles dicht ist und gut funktioniert , beim Steak würde man sagen : „Well done“ .

Jetzt bleibt wieder mehr Zeit für Karin das Damenbadezimmer in ihren persönlichen Frisiersalon umzuwandeln und wir beobachten auch die Marineros bei ihren Pflichten , so kommt es , daß ein Kabelschachtdeckel zu öffnen ist und später naturgemäß  wieder zu schließen ( was nicht ganz einfach ist , ohne eine Kante im Gelände zu hinterlassen ) , daß nicht die angeheiterten Gäste ( wir natürlich nicht ) ins Leere steigen , ein stattlich gebauter Marinero  namens Big John kommt ganz schnell mit einem Felsbrocken über seinen Kopf und beginnt diesen in  regelmäßigem Abständen mit einem Lächeln im Gesicht auf den Kabelschachtdeckel zu donnern  , was in mir die Vermutung weckt , daß seine Hauptfächer in der Schule „Singen und klatschen“ waren , weniger im Text dafür mehr manuell ,  aber man will ja nicht unhöflich sein , so beobachten wir das Treiben mit einem kalten Bier in der Hand und kommentieren die neue olympische Marinero  Disziplin : „ Wirf den Fels am Deckel bis er kaputt ist , dann hör auf“

Ja da war dann noch der Versicherungsfall von Korfu , wo uns die Versicherung großzügig abgefertigt hat indem Sie ganz „bauernschlau“ einfach aus einem Schaden zwei gemacht hat , den Zeitwert berechnet , noch einmal den Selbstbehalt ( €500.- !!!) abzieht und somit ganz einfach sparen kann ! Wir waren wieder einmal zu blauäugig und vor allem zu gutgläubig  und haben auf Versprechungen vertraut , die dann plötzlich ganz anders gemeint waren und sicher nur von uns falsch verstanden und interpretieret  wurden .  Dafür möchten wir uns bei unserem Makler  und bei der EIS Versicherung  für die tolle Beratung , die günstige Prämie , den tollen Rückhalt  und den reibungslosen Ablauf  herzlich bedanken und geben gerne für jeden Interessierten nähere Auskünfte , natürlich nur ganz sachlich , so wie auch wir behandelt wurden , ganz sachlich und wenig menschlich . Unsere Auffassung von Ehrlichkeit und Fairness die wir in unserer Jugend mit auf den Weg bekommen haben ist anscheinend eine andere  als diese ist aber leider sehr verbreitet und man sollte sich fragen ob man so sein will oder nicht . Ehrlich wehrt am längsten !

Aber wir wollen Euch nicht mit solchen Problemen langweilen und können Euch jetzt eine kurze Aufstellung unserer „Goodie’s“ aus Abteilung „Q“ auflisten :

.) Unser Bordfahhrad von Makita mit E - Antrieb und dem Transportwagen als Anhänger hat Ähnlichkeit mit dem Streitwagen von Ben Hur und hat uns schon  viel geholfen

.) Eine Salzwasserdusche am Heck wird uns und unseren Gästen viel Freude bereiten

.) Ein neuer Backofen mit Ober und Unterhitze

.) Ein Brotbackautomat , daß es immer frisch ist

.) Solarkraftwerk am Dach ( insgesamt 1000 W )

.) Moskitonetztüren in den Schlafkabinen

.) Neuer Teppich im Salon

.) Unser Schlauchboot hat jetzt einen UV Schutz Bezug

.) Alle Klampen demontiert und mit massiven Platten verstärkt

.)Neue Ankerwinde und zusätzliche Kette ( insgesamt 96 m )

.)Neue Lourdes zum Fische fangen von unserem Freund Ebay

.)Komplettsanierung von Rumpf und Unterwasserschiff mit Osmoseschutzbehandlung , polieren ,….

.) Generalsanierung von Motoren und Getriebe

.) Neues Trampolinnetz vorne

. ) und noch geschätzte 100 Kleinigkeiten die einfach gemacht werden mußten !

 

Wir verbringen noch ein paar Tage in Kalamata mit Einkochen ( ca. 30 Gläser mit Pasta ascciuta Sauce , Thunfischsauce , Gemüsefonds , Schweinefilet ,… ) weil es hier noch sehr günstig ist und mir die angekündigten Marina Preise von Italien , Sardinien ( meist Kategorie 6 + ) jetzt schon Schweißperlen auf meine Stirn treiben , hoffentlich provoziert das keinen neuerlichen Knastaufenthalt !!!

 

Auf geht’s in die neue Saison , wir freuen uns schon riesig , der erste Schlag geht gleich nach Sizilien oder Malta ( kommt auf den Wind an ) . Wir melden uns wieder wenn wir drüben sind und Internetempfang haben .

Der Sonne entgegen – frei wie der Wind – grenzenlos Leben - so wie wir sind !

Bis bald

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Kommentar von Peter |

Der erste Winter ohne Salz streuen und Schnee schaufeln.

Kommentar von gaby |

wir freuen uns wieder von euch zu hören. um die arbeit beneide ich
euch nicht, um die kommende zeit um so mehr. ich bin schon auf
die nächsten berichte gespannt. passt gut auf euch auf , bis
bald gaby