Unsere Reise geht weiter nach Albanien

(Kommentare: 6)

Zuerst einmal herzlichen Dank an Alle für die Glückwünsche zum Geburtstag , die ich leider bedingt durch den Grenzübertritt und damit nicht vorhandenen Internet Empfang , nicht entgegennehmen konnte !

Das Ausklarieren am Zollpier in Cavtat kostet uns 100 Kuna Anlegegebühr ( warum ????? ) , wir sehen es als letzte „Depp`n Steuer „ und fahren nach Zelenika ( Montenegro ) einklarieren ( ohne Anlegegebühr !! ) – die Polizistin wünscht mir Happy Birthday und sagt Sie hat auch heute Geburtstag , auch ein 73er Baujahr – netter Zufall – Karin ist sauer weil unsere Fender schmutzig sind vom an und ablegen , wir fahren gleich weiter nach Budvar .

Die Stadt Budvar erkennen wir fast nicht mehr wieder seit unserem ersten Besuch 2008 , wo wir als einziges Boot am Hauptpier vor der Altstadt lagen , residieren jetzt Motoryachten „ Supersize „ aus aller Herren Länder , mit anschließendem Yachtclub – überall laute ( von allen Seiten und durcheinander - tinitusfördernde ) Musik – sehr viele schön gekleidete junge Menschen – ein bischen wie das Monte Carlo der Südadria , nur ein bischen Stil fehlt noch für unseren Geschmack , Charme hat es schon , aber sehr sehr ( für uns zu ) laut und auch etwas kostenintensiv !

Am nächsten Tag ausklarieren in Bar , Montenegro .

Wir wollen weiter nach Albanien , dem Land der Shipetaren ( auch wegen der guten Wetterprognose ) vorbei an der montenegrinischen Küste wo Lignano ein einsames Paradies ist gegen die Überfüllung der Strände hier !

Leider motoren wir schon seit Dubrovnik , aber in diesem Teil der Adria ist es besser keinen Wind zu haben , als von der falschen Richtung ( gegenan ) , da wir jetzt nur noch vor offener Küste fahren und so können sich wenigstens die beigemischten Additive für unsere Motoren und Getriebe entfalten . Die Diesel und Benzinzusätze bewähren sich offensichtlich auch sehr gut ( klopfen wir auf Holz )

3 Delfine schwimmen mit TWEENY um die Wette und ein großer Fisch springt einige male aus dem Wasser , beißt aber leider nicht an . Unser Einklarierungshafen in Albanien Shengjin und die angrenzende Touristenmeile verlassen wir am nächsten Tag so schnell es geht ( hier dauert es noch sehr lange ) ,  weiter nach Durres wo wir nach einer Hafenrundfahrt mit unserem Agenten und 3 angebotenen Liegeplätzen beschließen vor dem Hafen zu ankern ( TWEENY ist kein Containerschiff ) , wir bleiben am Boot . Unendlich viele Gelsen vertreiben uns schon um 6 Uhr früh , 2 Std. motoren , Haushalt auf Tweeny machen , waschen , rasieren ,….und dann endlich ein Ende mit dem Verbrennen von fossilen Feststoffen , unseren „Winnie“ ( Wingacker ) rauf und los geht`s .

In Marina Orikum ( nahe Vlores ) fragt mich der „Shipping Agent „ ( ein Spezialist für Bootsdeklaration ) :  The Name oft he Ship is „ SEEBRIEF“ ??, was etwa die gleiche Inteligenz ausstrahlt wenn ein Poilzist bei einer Kontrolle sagen würde ist der Typ des Autos „ ZULASSUNGSSCHEIN „ ???? 

Wir treffen Segellehrer Rudi und Elmar mit Crew . Rudis Anweisungen für die australische Crew  wenn Sie nicht spurt ist „ PLAY YOU YES NOT „ was so viel heißen soll wie „ SPÜ DI JO NET „ – viel lachen , viel Wein !

Am nächsten Tag will uns der SW Wind nicht weiter fahren lassen , schläft dann aber ein , die Kombination aus 42 Grad Hitze und 2000m hohen Bergen direkt am Meer verheißt nichts Gutes , ein Paragleiter dreht sich wie ein Korkenzieher so schnell es geht vor der bedrohlich aussehenden Dun kelheit nach unten nach Himara .  Wir machen alles auf TWEENY sturmsicher – keine Minute zu früh , wir sehen schon die Wasser Wind und Regenfront auf uns zubrausen , mit  für unsere Begriffe vielleicht etwas unnötigen 12 Windstärken und waagrecht dahergeflogenen „ Eiswürferln „ für den Sundowner – ich muß zum Baum rauf weil wir vergessen haben den Segelsack zuzuzippen  - geht jetzt nicht mehr , das Großsegel bleibt  aber unten und versucht keinen Ausflug Richtung italienische Küste zu machen , Karin bittet mich um eine lange Hose um sich einen Hagelschaden auf die „Haxerln“ und am „ Popscherl „ zu ersparen ( auf das sind wir nicht versichert ). Wir haben Glück , das der Wind vom Berg kommt und wir in ca. 100m tiefen und ca. 2 – 3 Seemeilen vom Land entfernten Wasser fahren und somit relativ gute Sicht und nicht zu hohe Wellen haben ! Aber die Kombination zwischen uns und unserer  „ SUPER – TWEENY „ besteht die Feuertaufe unbeschadet und nach ca. 1 Std. ( gefühlte 5 Std. ) ist das Gröbste vorbei , die Gewitterzelle zieht hinaus auf`s Meer und kommt nicht mehr zu Besuch auf TWEENY .

Im sicheren Hafen von Porto Palermo schlürfen wir unseren Sundowner mit den Mitbringseln unseres Erlebnisses ( crashed Ice fresh from the Sky ) und lassen alles noch einmal auf uns wirken . Wir nützen die Situation und die Erinnerung um eine Sturmvorbereitungsliste zu schreiben um beim nächsten Mal ( hoffentlich nicht so schnell ) nichts zu vergessen !

Hier laufen am Strand die Ziegen zwischen den Sonnenschirmen herum , ein Ziegenbock zeigt dem Haushund den „ Stur-Schedl „ , dieser akzepiert`s , denkt sich typisch „ Hörndl _ Tier „ und macht Platz !  Hunderte Argaven blühen hier am Berg aus und der Salbei riecht fantastisch  ( gegen die beiden Kloaken von Shengjin und Durres ) auch das Wasser ist hier schon glasklar .

Abendessen mit den „ Känguruh`s „ Robin und Tad vom Kat „ Bisou „ ( auf Europareise ) mit fantastischen Djofte (  wie Cevapcici ) und hervorragendem Salat . Wir erfahren das die beiden im Schengen Raum als Touristen nur ein 90 Tage Visum bekommen und dann 1 Monat ausreisen müssen – wieder eine tolle EU Idee ,  ungefähr so intelligent und klug wie die Regulierung der Bananengröße oder der Gurkenlänge  !

Ein Dinghi Ausflug zum nahegelegenen Bunker ( der durch den ganzen Berg führt ) , im Militärsperrgebiet endet mit unmißverständlicher Gestik „ weg , weg“ des Aufpaßers der „ Albanian Navy“ , der nebenbei auch auf die Schafe aufpaßt : „ Ist schon gut Ziegenpeter wir sind nicht interessiert an deinen Spritzpistolen“

Zurück am Schiff sehen wir oben am Staßenrand schwarzen Rauch aufsteigen , ich laufe mit einem Kübel Wasser rauf , an unserem Privatpolizisten vorbei  und lösche den Müllbrand ! Glück gehabt weil gerade der Wind auffrischt und rundherum alles staubtrocken ist !  Der Polizist sagt zu mir „ Oh my  God ,  you must not do this , it`s not dangerous it`s only the Garbage “ !!! Ich kommentiere diese Aussage nicht weiter und brauche jetzt ein Bier  ! Auch der junge Kellner Lindo sagt beim Abendessen : „ Das war nicht so schlimm „  - ohne Worte  - als unsere albanischen Motorbootnachbarn noch um 23:30 den Stromgenerator starten  ( und auf mein „ Anraten“ auch gleich wieder abdrehen ) beschließen wir morgen früh aufzubrechen ! Unser neuer Hundefreund  schläft natürlich neben unserer „TWEENY“ und bekommt selbstverständlich  Wasser und Futter , auch unser zweiter Kuchenbackversuch , der sehr gut geglückt ist schmeckt ihm fein !

Am Weg nach Sarande der letzten albanischen Hafenstadt erspehen wir an der Küste  eine albanische „ Schlepperbande“ die Möbelstücke in ein kleines Haus am Berg hinauftragen , mühsam ohne Esel !

Sarande entschädigt uns für vieles , hier ist schon alles sehr touristisch und sauber , hier kann man auch sehr gut Lebensmittel bunkern , nur am Zoll muß man vorbei , aber was in Karin`s „ Känguruhbauchtasche drinnen ist sieht ja keiner ( wir kaufen immer noch Hundefutter ein für div. Neue Hundefreunde )! Wir machen einen Tagesausflug nach Girjokaster , Blue Eye Spring , und Butrint mit dem Taxi . Am Weg nach Girjokaster  kommen wir am ( von Polizei und Militär umzingelten ) Drogendorf „ Lazarati“ ( Albanisch - Kolumbien , ca. 5000 Einwohner )  vorbei , wo ein Jahresumsatz von in etwa 4,5  Mrd. €  ( ca. ein Drittel des jährl. Bruttoinlandsproduktes ) mit den Marihuana Plantagen „erwirtschaftet“ wird ! – eine eigene Welt – uneinnehmbar für Polizei und Militär , vielleich auch gar nicht gewollt  !???

Die Burg Girjokaster ist sehr schön  -  die 10 Grad kalte Blue Eye Quelle lädt mich zum hineinspringen ein ( Uiuiui – kalt ) – Butrint ist historisch sehr interessant , hier waren alle in den letzten Jahrhunderten , Römer , Venezianer , Griechen ,…..

Was bleibt abschließend zu sagen : Leider hat sich seit unserem letzten Besuch nicht viel positives verändert – Die meisten Albaner haben keinen Respekt vor der Natur und den Tieren , Müll wird ins Meer geschmißen oder einfach liegen gelassen , kleine gefangene Fische und Köder bleiben einfach auf der Mole liegen ,  das bei 40 Grad Hitze alles stinkt ist wohl logisch ! Das ist sehr schade weil die schöne Natur eine der größten Schätze des Landes ist . Die Leute sind sehr freundlich und die jungen Menschen haben jetzt wenigstens Zukunftsperspektiven seit der Öffnung des Landes , und es gibt sehr gutes Bier , Wein und Essen !

Wir wünschen den jungen Menschen hier Glück und hoffen Sie ändern einige Dinge in den nächsten Jahren ,  aber wahrscheinlich haben ein paar kluge Köpfe in Brüssel sowieso schon Pläne wie sie das Land für sich und ein paar Großkonzerne ausnützen können !

Danke für die Gastfreundschaft !

 

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Kommentar von Brigitte Brenn |

Das war jetzt soooo spannend zu lesen, wie ein Action-Roman. I bin hin und weg und freu mi, dass alles gut gegangen ist für euch. Die Bilder sind ein Traum und betätigen, welch schöne Platzerln es gibt auf derer Wöd.
Gut Wind .... oder wie ma sogt!! Ich freu mich schon auf die nächste Geschichte. Bussilein, Gitta

Kommentar von Dominik |

Hi ihr 2. Super Berichte, tolle Homepage. Echt lässig macht weiter so. Gute Reise und viel Spass in Griechenland ! LG Lea & Tanja & Dominik

Kommentar von Peter Stika |

na da habt ihr ja einiges erlebt, gute Reise

Kommentar von Roman |

Euch gehts guuuuut ;-) .... und das gefällt mir!!!

Kommentar von Wally Hoffmann |

Hallo Ihr Lieben, wir verfolgen Eure Fahrt. Von wem ich es gelesen habe, weiss ich nicht mehr, aber ich finde es klug : Spielplätze von Millionaeren aufzusuchen ist gefährlich, denn wenn die was wollen kriegen sie es. - Ganz herzliche Grüße - Wally von der Amica

Kommentar von Dieter und Renee und Smoky Rauch |

Bisserl gruselig, aber total abenteuerlich.
Passt auf euch auf. Wir denken an euch.
Und immer eine Handvoll Wasser unterm Kiel.
Bussi
die Räuche