St. Laurent du Maroni

(Kommentare: 2)

Dann gehts wieder auf den Hauptfluss, den Maroni River und die Strömung und der Nachmittagspassat treiben uns nach St Laurent du Maroni, wo schon unsere Freunde Jutta und Leo auf uns warten. Wir ankern hinter dem halbversunkenem Wrack „Edith Cavelle“, das bereits seit 100 Jahren hier liegt und einen guten Windschutz abgibt, da es schon mit Bäumen und Hecken und Palmen verwachsen ist. Am nächsten Tag gehts zum Einklarieren, was wir in Kourou 3mal versucht haben, jedoch am Arbeitseifer der dortigen Zollstelle gescheitert ist. Hier klappt es auf Anhieb mit der Hilfe von Samuel, dem sehr netten und hilfsbereiten Marina Mitarbeiter. Internet von der Marina funktioniert am Bojenfeld einwandfrei und ist obendrein sehr billig und der Platz an sich hier ist sehr schön und gut gelegen, gefällt uns auf Anhieb. Es gibt hier keine Moskitos und unser Unterwasserschiff hat praktisch keinen Bewuchs, was wir der permanenten, doch recht kräftigen  Strömung zu verdanken haben - und es ist reines Süßwasser, was bedeutet: alle Ventile, Pumpen Auslässe, usw. werden süßwassergespült!  Diese drei  Umstände gefallen uns besonders  gut und wir sind ja Flussleben von zu Hause gewohnt!

 Eine Reparatur an Tweeny’s 230V Stromverkabelung lässt mich heimatliche Gefühle erleben: als ich vergesse den Inverter abzudrehen und fröhlich die Drähte zwischen die Finger nehme, krabbeln ein paar Stromkäfer kurz auf mir herum!  Trotz wirklich vorbildlicher Kontaktverbindungen (mit Kontaktfett gegen Korrosion) und Elektroinstallation holt sich die salzhaltige Luft und die ständige Feuchtigkeit seine Opfer, eine abgebrannte Blockklemme legt alles lahm, schöne Beschäftigung bei 30 Grad und 100% Luftfeuchtigkeit, aber gleich wieder hingebogen und auch gleich einen Kabelverlaufsplan gezeichnet, fürs nächste Mal!

 

Am bunten Gemüsemarkt freuen wir uns über kleine Paprika zu vernünftigen Preisen!! Beim Probieren am Schiff freuen wir uns weniger und unsere Magenwände auch nicht, weil wir Chillis gekauft haben , sehr intelligent!

St. Laurent du Maroni ist eine nette Kleinstadt, der Ort war früher der Hauptort für Sklavenhandel und bis vor gar nicht so langer Zeit nur Deportationslager für die Gefangenen auf die Illes du Salut Inseln. Es gibt hier sehr viele Bodenschätze, wie Gold und Edelsteine! Was zu einem Goldrausch geführt hatte und heute noch illegal Gold gewaschen wird, meist leider mit Quecksilber! Es schadet der Wasserqualität der Flüße sehr, die Regierung geht massiv gegen die Wildgräber vor, mit Erfolg, sagen Sie. Da der Maroni River Grenzfluss ist, sieht man von hier nach Surinam, was den Schmuggel sehr zuträglich ist und es wird alles geschmuggelt! Man soll in manchen Gegenden nicht so genau hinschauen, Augen nach unten, weitergehen, aber wir wissen, wie man mit solchen Situationen umgeht, ist nicht weiter gefährlich!

Die Ankerbedingungen im Fluss sind nicht einfach und für uns eine ganz neue Erfahrung. Am Neustädter Kanal geht’s leichter. Welle gegen Wind, Wind gegen Strömung, Strömung gegen Welle und alle 6 Stunden anders (weil sich der Mond immer irgendwie dreht und so erklärt uns Prof. Leo immer), Regen von hinten weil die Strömung stärker ist als der Wind, damit helfen die Regen Hutzen, die sonst perfekt funktionieren, auch nichts weil der  Regen genau drauf steht, also alles zumachen, wenn’s wieder mal kurz „schauert“, beim Boot verlassen sowieso, dazwischen knallt aber dann wieder die Sonne drauf.  Fenster auf, Fenster zu, Tweeny dreht sich im Kreis wie beim F1 Grand Prix, 60 Runden pro Tag sind locker drin, unser Hahnepot (Priddle) drückt permanent auf unser Wasserstag vom Bugspriet und scheuert am Alu Beam, solange bis wir das Wasserstag abmontieren (brauchen wir jetzt eh nicht) und 2 Leinen bei den Beambefestigungen mit Feuerwehrschlauch (als Schutz, geschnorrt von unseren „Orthi’s“) fest montieren um das Scheuern der Leine zu verhindern. Man merkt jetzt dass unser Katamaran mehr auf Strömung reagiert als auf Wind, und da wir unseren Weber Grill so auch nicht nützen können, muss was passieren!!  Wir schnappen uns eine der Bojen hinter dem Wrack wo  praktisch ein Palmen-Windschutzgürtel vor uns ist und da geht’s wieder besser, endlich wieder Steaks ,.....

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Kommentar von Eler |

Hallo ihr Zwei!
Die paprika cili sehen aber lecker aus.Werdet ihr hier das Boot lassen für euer
Brasilien vorhaben oder in Surinam?
liegrü eler

Kommentar von Schrinner Ernst |

Hallo Ihr Weltenbummler!
Beneidenswert wo Ihr Euch gerade umtreibt. Das die kleinen roten Paprika eigentlich Chilli sind, hätte ich Euch sagen können. Die züchte ich nämlich in meinen Garten. Gaier Robert hätte aber seine Freude damit gehabt.
Sei froh, dass Du die Kabel in Eurem Boot reparieren durftest, denn solltest Du jemals wieder beim E-Werk arbeiten, wirst Du nach kurzer Zeit feststellen, dass es da nichts mehr zu reparieren gibt.
30 Grad und höhere Luftfeuchtigkeit hätte ich auch gerne. Bei uns in Wien hat es heute am 19. April 2017 um die null Grad und es gibt Schneeschauer. Also beklag dich nicht, wenn Du etwas ins schwitzen kommst.
Ich wünsche Euch weiterhin eine gute und unfallfreie Reise. Bleibt mir gesund und rührt Euch wieder einmal.
Ich bin schon auf die neuen Kommentare, bzw. Erlebnisse von Euch gespannt.
Liebe Grüße aus dem kalt-ungemütlichen Wien sendet Euch
Ernst (Käpten Iglo)