Unsere nächste Überfahrt führt uns von Malta auf Sizilien durch den Malta Kanal ( ca. 140 Seemeilen )  . Vor der Abfahrt noch anlegen am Tankschiff und Diesel nachfüllen , dann geht’s schon los unter Winnie  Kurs Richtung Mafia . Jetzt macht sich unser Energiekonzept bezahlt und wir laden bei klarem Himmel mit Solarpaneelen und Windgenerator knappe 70 ( Siebzig !!! so soll’s sein  ) Ampere in unsere Batterie , was uns mit gutem Gewissen und voller Batterie in die Nachtfahrt gehen lässt .  Wir haben vor unserer Abfahrt  noch im Internet gelesen , daß man hier von Dezember bis Mai die große Goldmakrele fängt und als wir so dahingleiten beweisen unsere Köder wieder einmal daß sie die besten sind und wir haben eine kapitale Goldmakrele ( geschätzte 8 kg. ) am Haken , bringen sie auch noch aufs Boot aber dann versagt unser Kescher und bricht ab und unser Fang verabschiedet sich wieder in den Malta Kanal mit seinen wunderschönen geb blau grünen Farben , wir sind etwas betrübt aber es wird schon wieder eine andere  kommen ( Gott sei dank hat sie unseren Köder zurückgelassen und er hängt  ihr nicht im Maul herum , so kann sie wenigstens nächstes Jahr 2 mal Geburtstag feiern  . Die Nacht ist wieder saukalt und teilweise tröpfelt es auch . Nach 32 Stunden fällt der Anker vor Mazarro del Vallo und wir sind in Bella Italia gelandet ,im Land des Eros Ramadhan ( oder Zotti oder so ), des  Aperol  ,der  Bella Musica , der Fiat’s , der Alfa’s , der Pizza , der Spagetti , der Alora’s , der Va bene’s, der Ragazzi’s , Giovanni’s  und der Fetz’n ( Mode ) , das kann ja was werden ! Der erste Tag gestaltet sich wie immer sehr aufwändig mit Internet Stick kaufen , man spricht hier wenig Englisch und wir wenig italienisch, aber irgendwie geht’s immer , auch viele Panificcios sehen wir ( das ist kein Pannenstützpunkt vom ÖAMTC sondern eine Bäckerei ) ,  Wäsche waschen , Reparaturen ( es gibt auf einem Boot immer was zu reparieren und zu tun  ) Kuchen backen ,  und Schlaf nachholen den wir nicht haben bei längeren Überfahrten .  Es geht weiter nach Trapani wo wir innerhalb des Hafens vor der Marina ankern können , was uns sehr gut gefällt . Hier dreht sich alles um Fischfang , früher war Trapani bekannt für seine Fliesen und Kacheln aber das wird jetzt irgendwo mit EU Subventionen billiger hergestellt und die Fische sind auch schon sehr weit weggeschwommen zwar nicht nach Brüssel aber trotzdem, weit weg  , so fahren viele Fischer in tunesisches oder lybisches Seegebiet um dort zu räubern und werden auch regelmäßig dafür verhaftet ( Na ich würde tunesischen Häfn bevorzugen )!!  Wir planen unser Boot hier am Anker zurückzulaßen um uns Palermo anzusehen , was wir wegen starkem Südwind um einen Tag verschieben , aber dann geht’s los mit dem Bus in die Hauptstadt der Mafiosi  , Carabinieri‘s und Commisario Brunettis  . Instintiv laufen wir zum Hop on hoff Bus und lösen dort 2 Tikets für eine Tagesfahrt , und es gefällt uns hier sehr sehr gut , wir besuchen die große beeindruckende  Kathedrale , sehen viele Paläste , Villen , bunte Märkte und Menschen ,  subtropisch bepflanzte  Parks und überhaupt ist Palermo die Stadt der Bäume , ca. 60.000  Ficus Benjamins  , Oleanderbäume , Eucalyptusbäume , Palmen  sowieso ,… ! Die Autos fahren hier auch wieder auf der richtigen Seite ( im Gegensatz zu Malta ) , und wenn so ein Vehikel mal durchgerostet oder verbeult ist geht’s immer noch weiter , aber wenn die Huppe kaputt ist , ist es nur noch ein unbrauchbarer Schrotthaufen mit Sondermüllcharakter ( 4 Reifen ) !!  Schuhe einkaufen ist ( wäre ) hier sehr billig , auch sonst ist z.B. Gemüse und Obst spotbillig ( tlw. billiger als in Griechenland ) . Im allgemeinen fühlen wir uns hier sehr sicher ( Palermo ist eine der sichersten Großstädte der Welt ) und die Sizillianer sind sehr freundliche und hilfsbereite Menschen – mit einem Stadtplan in der Hand , etwas verwirrt drein schaun ,  schon hat einer Mitleid und gibt sein bestes Englisch zum helfen . Im streng katholischen Italien haben die Sizilianer in früheren Zeiten sich nur das Beste von allem herausgenommen von den Arabern dass sie mehrere Frauen haben dürfen und vom Christentum  die Feiertage  , kluges Volk !  Auch unsere erste Pizza und Moretti Bier kosten wir hier ( Pizza ist nicht gut , Bier umso besser ) . Wir haben nur einen Eindruck von Sizilien bekommen , ein paar Tage sind viel zu kurz , aber wir kommen wieder . Ach ja beim Chinashop erstehen wir noch einen TV Stick zum Fernsehen für die Euro ( für’s Finale Österreich – Deutschland  - 3 : 2 , weil der Alaba ja dann  bei uns spielt , und nicht im südlichsten Bundesland Österreichs  bei den Bayern ) , bin schon auf die Kommentare unserer deutschen Lesergemeinde  gespannt !! 

Ein gutes Wetterfenster mahnt uns zum Aufbruch um unser nächstes Meer zu überqueren , das thyrrenische Meer . Um 8 Uhr morgens legen wir ab mit Ziel Sardinien . Zuerst herrlicher Ostwind der dann am frühen Nachmittag auf Südost dreht und uns mit Winnie perfekten Wind beschert . Um ca. 15 Uhr surrt es wieder an der Fiberglasstange und wir drillen und drillen und siehe da unser erster selbst gefangener …… Regenschirm , lachen ohne Ende . Der nächste Biss verabschiedet sich nach ca 20 minütigen Drill und läßt meine Adern schon etwas pulsieren , der nächste Biss gestaltet sich sehr kurz , da ich nicht sicher bin ob wir die Angel überhaupt aus der Halterung herausziehen können  , da sie sich wie ein Omega biegt  , versuche es doch und gehe anschließend fast baden mitsamt der Angel , aber der große Räuber hat Mitleid und beißt die Schnur durch . Dann  wieder ein Biss mit vertretbarer Fischgröße dran , wieder drillen , nachlaßen , drillen , gehen laßen , und nach 20 Minuten muß die italienische Marine offensichtlich einen Torpedo an unseren Fang geknotet haben , da innerhalb 10 Sekunden etwa 200m Schnur von unserer Rolle runter rasen daß es zum rauchen beginnt  und ich nur noch nach einem Seitenschneider rufe , da ist die Leine schon ab !  Da war wohl ein größerer Räuber als wir im Wasser und wir sind uns fast sicher,  der Schni schna schnappi hat eine dreieckige Rückenflosse gehabt , weil was frißt einen  so großen Fisch !!!???   Wir haben den ganzen nachmittag nur gekurbelt und gewerkt und alles umsonst , 2 Köder sind auch weg und vor dem Muskelkater morgen fürchte n wir uns auch schon , jetzt wissen wir wenigstens warum die Fischer ihre dicken Leinen auf riesigen Trommeln mit Hydraulikantrieb haben , sorry Freunde für diese Gegend haben wir das falsche Werkzeug . Unsere Tweeny macht in der Zwischenzeit perfekte Arbeit in Kooperation mit unserem Winnie und dem Autopiloten und  bringt uns schön beständig Richtung sardinische Küste . Wir hören noch lange Radio la Note aus Sizilien , was uns die Nachtfahrt etwas versüsst , und der Winnie bleibt das erste mal auch die ganze Nacht oben , am vormittag  rauscht’s ganz schön mit 9 Knoten Speed ,  einfach geiles Segeln !!   Am nächsten Morgen trübt der Südwind wie fast immer den Himmel und es ist alles grau , das Wasser der Himmel und wahrscheinlich schauen auch wir ein bisserl depat drein , bis ca 15 Uhr , weil da fängt wieder unser 10 Kampf mit den Meeresbewohnern an , wir nehmen’s ganz gelassen , richten wieder alles her schon in dem Gedanken , daß er eh wieder zu groß ist zum einholen und siehe da , da ist er unser zweiter selbst gefangener ………. Thunfisch mit 14 kg!!!!!!!   Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung und der Muskelkater hat sich bezahlt gemacht , wir grinsen über’s ganze Gesicht , besonders weil meine Co Skipperin so beherzt mit der Gaff umgehen kann ( so geht’s viel besser als mit dem Kescher der abbricht ) .  Die letzten 30 Seemeilen verläßt uns der Wind und wir motoren Richtung Arbatax wo um Mitternacht vor dem Hafen der Anker fällt , noch ein Bier genießen und dann ab in die Koje !

Morgen ist unser Jahrestag , wir sind jetzt schon 1 Jahr unterwegs !!

Bis bald