Willkommen auf Sardinien !

 Und wieder mal Arbeitstag – Fisch filetieren , vakuumieren , marinieren und einfrieren , und zwei Filet räuchern – schmeckt super . Auch die Trophäe ( Schwanzflose ) muß am Geräteträger  ( neben die erste ) , daß jeder den Fang erahnen kann !! Am nächsten Tag geht’s weiter nördlich , da auf diesem Küstenabschnitt nahezu keine Ankermöglichkeiten bestehen , nützen wir die Info daß der äußere Steg von La Galetta für 1 oder 2 Nächte gratis ist , naturgemäß wissen das auch Andere und so kommt es daß der Steg belegt ist mit Ausflugsbooten , linker Hand trohnt ein deutsches Segelboot und belegt 2 Plätze zum längsseits anlegen , wir fragen höflich ob er vielleicht 3 meter nach hinten verholen kann , dann können wir auch noch an den Steg ?!  Ein kurzes Kopfschütteln seinerseits läßt unsere Körpertemperatur wieder mal  sprungartig ansteigen und wir wünschen diesem A……..  nicht viel Gutes , aber wie das Leben so spielt erspähen wir auf der anderen Stegseite noch eine Anlegemöglichkeit und bekommen  von dem ( ebenfalls deutschen ) Ehepaar sofort angeboten bei Ihnen ins Päckchen zu gehen , was unser Gemüt wieder beruhigt , danke , tolle Seemannschaft !! 

Wieder ein Stück weiter nördlich finden wir unsere ersten Traumbuchten im Archipel rund um den Tafelberg , der wie ein Bollwerk über Alles was hier geschieht zu wachen scheint ! Unser nächster Anlaufpunkt ist die Hafenstadt Olbia wo wir uns verproviantieren weil ja bald Besuch kommt , unsere Oablinga mit Wachhund Bixi ! Da wir hier längsseits am Steg liegen geht das ganz gut , und so finden wir nach einer Erkundungstour einen günstigen und gut sortierten LD Supermarkt ca. 3km außerhalb  . Also Trolley raus , Fahrrad  raus und ein paar mal hin und her fahren und gehen , es ist zwar mühsam , aber es lohnt sich !  Eigenverpflegung ist hier auf Sardinien sehr wichtig , da sich die abendlich , kulinarischen Restauranttrips preislich fast immer auf Pizza reduzieren , die aber meistens sehr gut ist !  Da wir hier am Steg direkt vor der Superyacht von Heidi Horten liegen ( reichste Frau Österreichs und LIDL Besitzerin ) , machen wir uns nicht sehr große Gedanken über die Warnungen anderer Segler bezüglich Dieben usw. ,  sondern überlegen welchen Teil Ihrer Yacht wir Segler mit unseren LIDL Einkäufen finanziert haben !  So kommt es dann um 3Uhr Nachts das plötzlich zwei besoffene Spanier oder Italiener eine Fotosession vor Heidis Yacht veranstalten , als einer der beiden sich  allerdings dazu auf Tweenys Vordeck setzt , ist Schluß mit lustig ! Ein kräftiger Schlag mit der Faust auf die Frontscheibe läßt unseren Freund wie einen Flummi wieder auf sein Elemt ( Erde ) zurückspringen , und da er sieht daß unser Barometer auf Sturm steht diskutiert er mit uns  auch nicht lange , sondern entschuldigt sich demütig . ich erkläre den beiden eindringlich sofort zu verschwinden , was Sie auch umgehend  tun . Beim nächsten mal kommt die Machete in Einsatz !

Dann geht’s los mit Crew Fredi, Gabi und Schmusehund Bixi , Kurs : Costa Smeralda , und der Name hält was er verspricht ! Traumhafte ( gut geschützte ) Buchten  lange Sandstrände , saftig grüne Wälder und Wiesen , und ein Blumen und Farbenmeer , einfach sehr schön und sehr gepflegt ! Während einem vorhergesagten Starkwind vertrauen wir unsere Tweeny einer Muringboje in Cannigione  im Golfo di Arzachena an , die von Marinero Bino ( ein sehr netter Bursche , der auch ein Stück Thunfischfilet von uns abbekommt ) beaufsichtigt und regelmäßig ,  täglich ,  mehrmals kontrolliert werden , wenn ich Euch jetzt noch sage , daß der auch noch die Festmacherleinen  für Dich einfädelt und beim Ablegen wieder hilft , können sich einige Matrosen von div. Marinas eine schöne Scheibe abschneiden ! Wir nützen diesen Service und laßen Tweeny beruhigt hier um einen Ausflug nach Porto Cervo zu unternehmen .  Dort angekommen sind wir in einer anderen Welt , alles wirkt wie auf einem Filmset mit ein paar schwimmenden Palästen , fast unwirklich . Die Milliardärsdichte ist hier  schon recht hoch , was sich auch im Preisgefälle und den Einkaufsmöglichkeiten  auswirkt . Aber es gibt auch Abverkaufsware  und mit ein bischen Glück kann man schon ein paar Männer-Schuhe um  1000.- ( eintausend  Euro !!! ) erstehen , sind nicht nur teuer sonder sehen auch schwul aus , ein paar billige Gebrauchtwagen stehen auch herum , benzinbetrieben , keine Dieselversionen . Auch die zwar nicht längste aber größte   Yacht der Welt  ( derzeit ) sehen wir hier in der Nachbarbucht , sie gehört einem Russen ( eh klar ) , sicher selbst und ehrlich erarbeitet .  Alles in allem eine sehr schöne Ortschaft , die einfach zu so einen schönen Küstenabschnitt dazugehört , auch wenn 7 Euro für ein Bier schon weh tut !  Am Heimweg mit dem Großraumtaxi versuche ich dem ausnahmslos italienisch sprechendem Chauffeur einen Preis für eine Fahrt zum „Bär von Sardinien“ ( eine Felsformation , die einem Bär ähnlich sieht ) zu entlocken , meine Activity-reifen Erklärungsversuche amüsieren meine Crew im Passagierraum offensichtlich sehr , nur Bixi nimmt’s gelassen und genießt den Limousinen Service mit verdunkelten Scheiben und Klimaanlage . Auch ein Konversationsversuch über Fußball endet im Chaos , und als der Taxler von irgendeinem Spieler namens „Lucacu“ oder so erzählt , brechen alle Dämme , und auf den billigen Reihen hinter mir wird Lulu Kaka und so kommentiert , ich mache ernste Miene zum bösen Spiel und hoffe daß der Italiener keinen Pfefferspray mit hat , wenn ihm unser Gelächter zu viel wird ! Beim Zahlen lacht dann wieder der Italiener ,  und wir weniger !!

Nach dem Starkwind Break geht’s weiter ins Madallena Archipel , traumhafte Buchten , und am Weg Richtung Korsika , nach Bonifaccio noch eine Nacht auf der Illes de Lavezzi . Eine Insel wie ein  „Granitfelsen-Domino“  mitten im Meer mit kristallklarem Wasser , Puderzuckerstränden , und fantasieanregenden rundlichen  Granitformationen , lädt uns ein von den Seychellen zu träumen !!  Naturgemäß wenig Platz zum Ankern , aber mit unseren neuen kleineren aber dafür  handlicheren  Jambo Ankern , kein Problem ,  auch eine Leine um einen Unterwasserfelsen hilft . Capt’n Jack Sparrow schaut auch vorbei , aber unsere „Pearl“ kriegt er sicher nicht !  Unser nächstes Highlight ist Bonfiaccio auf Korsika . Schon die mächtigen Felsen bei der Annäherung lassen erahnen warum die Stadt niemals erobert werden konnte außer mit  einer  List der Genuesen , wahrscheinlich haben die Italiener alle Schnecken und Frösche zusammengesammelt  und so haben sich die Franzosen  gleich ergeben , bevor sie verhungern  !  Wir nützen unseren tollen , sehr stadtnahen Liegeplatz in einem vorgelagerten Seitenarm aus , zum Sundowner  am Pistaziendeck ( heißt so weil vorne durch’s Netz die Schalen so gut entsorgt werden können und mein Frauli nicht mit mir keppelt daß sie am ganzen Boot verteilt sind ) . Als ein Skipper in die Bucht kommt und fragt ob er zum festmachen kurz bei uns anlegen kann , sage ich ganz locker mit meinem Grillwerkzeug  in der Hand , in bestem Englisch : „ No Problem , I will advise my Crew , to help you“   Fazit : der Skipper denkt sich , was will der Koch sich da wichtig machen , und meine „Crew“ bewegt sich auch nicht sehr euforisch ,einfach  fehlender Respekt vor dem Capt’n ! Na ja Kielholen geht hier in der Bucht nicht , auch wegen der Quallenplage ist Strafrunden schwimmen nicht drin , wir versuchen auch mit dem Außenborderpropeller  so wenig wie möglich „Quallengulasch“ zu produzieren !  Die Festungsmauern und die umliegende Naturlandschaft sind eine tolle Kulisse , und wir nützen die Promenade und Stadtnähe zu regelmäßigen Fernsehabenden , Fußball wird gespielt ( nur unseren 11 Herren aus Österreich hat das anscheinend keiner gesagt , was die Kommunikation mit unserer bayrsichen Crew nicht leichter macht ) wir halten zu Deutschland und Österreich , bei den Deutschen hilft’s , bei uns nicht , auch nicht mein Österreich Dress , Schade aber selbst schuld !

  Zurück nach Sardinien mit gutem Wind , das Angebot für 5 Euro unser Dinghi an einem Steg  anzulegen „short stay“ ( kurz anbinden ) lehnen wir dankend ab und diagnostizieren bei dem Vermieter eine geistige Umnachtung , und noch mehr !!  Die letzten 2 Nächte im Golfo di Aranchi gestalten sich gemütlich und für Wachhund Bixi mit viel Auslauf und spazieren gehen , was auch uns sehr gut tut .  Schön das es wieder geklappt hat mit Euch gemeinsam zu segeln , es war wie immer sehr harmonisch und lustig , danke für Alles !

Noch ein Besuch hat sich auf Tweeny angekündigt , unsere Freunde Martin und Josy kommen angeflogen und genießen unsere neu gewonnene Revierkenntnis , wir besuchen die Bucht  Cala di Volpe mit anschließendem Nobelhotel und abendlichen Feuerwerk ( was unsere neue Crew verschläft !! ) , auch James Bond war schon hier als „Der Spion der mich liebte“ . Eine Busfahrt nach La Madalena mit köstlichen traditionellen Käse und süßen Verführungen , am Weg nach Cannigionne  ein lauter Knall und unser Genuaschothorn ist ausgerißen , kein großes Problem , der Segelmacher repariert‘s wieder  ,  die Fahrt durch die Korkeichenwälder unternehmen wir mit dem Bus , da die Schmalspurbahn leider am So. und Mo. nicht fährt  ( Schade ) , Martin hilft unseren Computer wieder fitt zu machen , und muß ganz schön viel ausmisten , wir sehen das Eurofinale mit dem unfairen und ungeahndetem  Foul an CR7 ( wie die gesamten Schiedsrichterleistungen auf niedrigstem Niveau waren )  sehen die Portugiesen siegen ,  und genießen einfach die Zeit und viele schöne Buchten und Orte .   Auch ein sehr  lustiger  unkomplizierter Törn , trotz neuem Kniegelenk von unserem Aktivposten Martin , ziemlich bewegungsintensiv ,  danke für Euren Besuch auf Tweeny !

Nach 4 sehr abwechslungsreichen Wochen steht viel Hausarbeit ( Bordarbeit ) an , unsere Freunde die „Lenis“ treffen wir wieder , und verbringen ein paar Tage gemeinsam , bevor wir aufbrechen Richtung Balearen  . Wir pendeln noch ein wenig hin und her zwischen Sardinien und Korsika und versuchen den hier immer vorherrschenden NW Wind auf unsere Seite zu bringen , und beim 3 mal gelingt es dann …………