Peru Machu Picchu

(Kommentare: 1)

 MACHU PICCHU

 

Man hat von Ollantaytambo aus auch die Möglichkeit mit dem Zug zu  unserem nächsten UNESCO Weltkulturerbe fahren, der ist aber nicht unsere Preiskategorie und Zeit spielt bei uns ja keine Rolle, so müssen wir nicht den sauteuren Zug nehmen sondern reisen in deutschen Qualitäts-Kutschen (Mercedes Benz). Die britische Company, welche den Zug von Cusco nach Aguas Calientes betreibt, hat praktisch eine Monopolstellung, dementsprechend verhält sich auch die Preisgestaltung für den, zugegeben, sehr luxuriösen Zug .

Wie schon gesagt haben wir uns für die zu uns besser passende Low Budget Variante entschieden und fahren mit dem Collectivo Bus.

 

Wieder zur besseren Orientierung die Übersichtskarte unserer bisherigen Reise mit dem aktuellen Abschnitt und anschließend eine Detailkarte unserer aktuellen Route.

 

Ollantaytambo nach Aguas Calientes ( Machu Picchu)

Detailkarte

Der erste Teil unserer Fahrt führt uns über Serpentinen hinauf ins Hochgebirge und über einen Pass der ca. 4400m hoch liegt und einen traumhaften Ausblick auf die umliegende Bergwelt freigibt, trotzdem wir hier anscheinend schon in den „bewolkten“ Sphären herumfahren.

Bei der anschließenden Talfahrt sehen wir viele Radfahrer, mit Helmen bewaffnet, diese besonders schöne Panoramastrecke hinunterflitzen, (rauf fahren dann schon weniger) sicher ein einzigartiges Erlebnis, wahrscheinlich wie die Glockner Etappe in Good Old Austria!

Es wird auch von Minute zu Minute wärmer und die Vegetation nimmt schön langsam wieder tropische Formen an, am Strassenrand wachsen Orangen, Zitronen eigentlich fast eine mediterrane Vegetation, und das ist eine tolle Abwechslung zu den letzten Wochen in der „Höhe“!

Auf den letzten Kilometern wird`s dann noch einmal richtig spannend, da der Schotterweg der hier in den felsigen Berghang geschlagen wird, einerseits nur ein vierspuriges Vehikel akzeptiert, und andererseits vom Außensitz im Bus nach unten gesehen kein Schotter zu sehen ist sondern weit weit runter ins Nirvana.

Bei „Feindberührung“ kann man spannende Manöver unserer „Sternengleiter Piloten“ genießen und gleich nach oben schauen um Beistand von Allerhöchster Stelle anzufordern. Seine Sonnenbrille nimmt unser Kutscher nicht einmal in brenzligen Situationen ab, entweder sollen wir seine geröteten Augen vom vortägigem Pisco Konsum nicht sehen, oder den Augenaufschlag wenn, uns nach einer Spitzkehre, die mit frühzeitigem Hupsignal für den Entgegenkommenden natürlich abgesichert ist, wieder ein anderer Kühlergrill von einem seiner Kollegas-Amigos, ins „Haus“ steht!!

Ich bin froh, dass wir auf der Hinterachse Zwillingsbereifung haben, weil manchmal vermute ich die Hälfte unserer Bewalzung schon mehr im Regenwald als auf der Schotterpiste!

Die Klimaanlage im Stern plagt sich, weil Alle im Gefangenentransport ein bisserl nervös sind und einheizen.

Aber Alles geht gut und nach unserer Bergwertung heißt das heutige Etappenziel „Hidro-Electrica“.

Hier steht ein Wasserkraftwerk, das große Teile der Region mit Strom versorgt, ich schau gar nicht hin, zu viel Erinnerung an mein geliebtes E Werk zu Hause!

Auch die Höhenlage mit 2000 Höhenmetern passt gut für meinen geplagten und geschundenen Kadaver!

Nach einer ausgiebigen Stärkung im „Fress Stadl“ was extra für uns Wandersleute aufgebaut wurde, sind wir gestärkt und gewappnet für den 2-3 stündigen Fußweg nach Aguas Calientes, obwohl wir nicht Alles in unseren eigenen Energiehaushalt investiert haben sondern wieder einmal ein paar „zum Fressen liebe“ Vierbeiner mitnaschen lassen, und wir kriegen ja wieder was.

Aber die Hunde Mama kann Alles brauchen was Sie kriegt um die  Rasselbande durchzufüttern.

Können diese Augen lügen ?

Amigo, könnte eng werden bei einem Vaterschaftstest, her mit deinen hart verdienten Frolic-Soles, für Unterhalt, du Schuft, Vamos !

Jetzt geht`s aber los , vorbei am Bahnhof, wo ein paar gelangweilt wirkende Chinesen aus dem Luxuszug raus gaffen und aussehen als würden Sie um Bananen betteln, über eine steile Treppe die uns einige Pausen abverlangt, rauf zu den Schienen denen wir bis an unser Ziel folgen werden.

 

 

 Wir haben ja nur Leichtgepäck mit für 2 Tage, so ist der Weg entlang der Schienenstrecke neben dem Urubamba Fluß ein Highlight für sich. 

Angst neben den Schienen zu gehen habe ich keine, weil mein aufmerksames Frauli hört ja schon von weitem ob ein Zug kommt , aber nicht wegen der ausgehungerten Chinesen die mit den Affen um die Kaffeejause streiten, oder die genervten Zugbegleiter aus allen Lebenslagen fotgrafieren, nein mit alten Indianerweisheiten aus Winnetou`s Zeiten sichert Sie unseren Weg ab!

Unser Pfad führt uns durch Schluchten mit saftig grünem, tropischem Regenwald, traumhaft schönen Flußbiegungen, über abenteuerliche Hängebrücken, entlang dem glasklaren Urubamba Flusslauf und immer entlang der Schienen, so können selbst wir uns nicht verlaufen, wenn`s dann doch einer schafft, kriegt er ein Magnet in den Hosensack, so bleibt er sicher bei den Schienen, und Pasta!

Ein toller Wanderweg der meist flach und gut begehbar ist, auf 2000 Höhnenmetern liegt ( sehr angenehm und auch wesentlich wärmer als in der Höhe) und auch einige Stationen mit Erfrischung und sogar Übernachtungsmöglichkeiten in einfachen Hüten bietet. Hätten wir das gewusst, wäre eine Übernachtung hier sicher gewesen!

Die „Zugbrücke“

Die "Menschenbrücke"

Unser ständiger Begleiter der Urubamba

Und das wuchtige Gebirge mit tropischer Vegetation

Nach knapp 3 Stunden genussvoller Wanderung erreichen wir unsere Nachtlagerstelle Aguas Calientes und bekommen unsere Schlafstelle zugewiesen. Das Hostal liegt direkt an der Fressmeile und unser Kopfteil vom Bett steht zur Hälfte im „Fritter“ von der gegenüberliegenden Fast Food Bude, wogegen auch die undichten Fensterscheiben nicht helfen.

Ich bin schon auf der Pirsch durch das Inka Labyrinth und finde gleich 3 Zimmer weiter eine viel ruhigere Höhle für die Nacht.  Ich rausche gleich nach unten zu den beiden halbschlafenden Zimmerschlüsselübergebenden Taugenichts und überzeuge sie prompt mit einer kleinen Spende für den nächsten Feuerwehrball, von unserem Umzug,  ja da macht uns Ösis keiner so schnell was vor, bei politischer Überzeugungsarbeit!

Ich muss Karin noch schnell vom Topf runterziehen und schon habe ich als Bärentöter eine neue Höhle organisiert, wo wir uns breit machen können.

Um 19 Uhr werden wir zum Galadinner geleitet, das im Zimmerpreis inkludiert ist und sind froh es mit einem Pärchen aus Chile teilen zu dürfen, weil uns die mit spanisch ein bisserl aushelfen beim bestellen.

Anschließend noch Briefing für den nächsten Tag und dann ab in die Kojen, weil morgen geht`s zeitig raus, zum Machu Picchu!

Um 4 Uhr läutet unser Handywecker und ich glaube mich tritt ein Pferd, aber wir wissen ja warum wir mitten in der Nacht unsere gewärmten Bettfedern verlassen.

Nach dem Frühstück vermissen wir unsere chilenischen Freunde vom Vorabend, mit denen wir gemeinsam die heutige Tour machen werden, so beschließen wir an ihrer Türe zu klopfen um sie zu wecken, blöd war nur, dass wir uns in der Türe geirrt haben und ein verschlafener Blick, eines geradezuvor noch süß träumenden Mitbewohners, meine nächtliche Ruhestörung nicht so amüsant findet, na ja war so was wie ein Notfall halt, Uups!

Als wir mitten in der Nacht wo man so schön schlafen könnte, am Busterminal ankommen ist schon ganz schön was los, alle wollen am Berg, wie bei der Talstation am Skilift!

Auch vor dem Eingangstor ist schon einiges los, aber Alles professionell organisiert und sehr schnell.

Wir sind in einer der ersten Gruppen, da wir nach der geführten Tour noch auf den Huyana Pichu rauf wollen.

Die Experten sind sich bis heute nicht einig warum und weshalb Machu Picchu hier und auf diesem Felsberg errichtet wurde, eine religiöse Stätte oder doch Zufluchtsort im Winter und der Regenzeit, vielleicht auch eine uneinnehmbare Festung zum Schutz gegen Feinde.

Letzteres ist schon leicht möglich, da die Spanier bei der Eroberung von Südamerika anscheinend zuviel Sangria im Blut hatten und einfach an dieser Festung vorbeigeritten sind.

Ein Wissenschaftler fand erst Anfang des 20. Jahrhunderts diesen geschichtsträchtigen Platz, der völlig von der Natur zurückerobert und verwachsen war.

Dieser Ort zählt zum Unesco Weltkulturerbe und genau dort gehört er auch hin.

 Unser Guide erklärt in recht gut verständlichem Englisch viel über den historischen Hintergrund dieser so heiligen Stätten, über das Sonnentor, und die vielen Traditionen und Methoden der Inkas, sich die Elemente zu Nutze zu machen.

Die Sonne spielte dabei eine Haupt Rolle .

 Da es noch recht dunkel ist sehen wir durch eines der Tempelfenster die immer Richtung Sonnenaufgang stehen, den fulminanten Aufstieg der Sonne hinter den Machu Picchu umragenden Berggipfeln, ein bewegend  toller Moment für uns, leider nicht auf Fotos festzuhalten, diese Pixelansammlung schaffen nur menschliche Augen und es bleibt ein Eindruck für`s Leben, den man nur auf einer natürlichen Festplatte speichern kann!

 

Nach unserer Führung und dem vielen Input wollen wir noch unsere vorresevierte Bergbesteigung auf den Huyana Picchu (einen der beiden Berggipfel neben Machu Picchu, wobei der Huyana Picchu der höhere und anstrengendere ist, den Montana Picchu muss man schon 3 Monate im voraus reservieren ) in Angriff nehmen.

Das Wetter ist gut und wir starten den Aufstieg, der sich wirklich nicht leicht gestaltet. Es gibt zwar Stufen aber da der Berg sehr steil ist, glaubt man auf eine Leiter zu steigen, mit endlos wirkenden Sprossen.

Die Rolltreppe suchen wir vergeblich!

Für die Anstrengungen auf diesem steilen Weg werden wir zwischendurch immer wieder, wenn es das dichte Buschwerk zulässt, mit Ausblicken wie diesem belohnt und genießen es in vollen Zügen, wie dieser Ausblick auf den Montana Picchu.

 

 

Oder auf die ganze Anlage von Machu Picchu

 

Der weitere Aufstieg ist eine Schlacht mit deinem inneren Schweinehund und wir sehen viele wesentlich jüngere Pilger umdrehen und aufgeben, schon ganz früh.

Aber diese Kulisse auf 3100 Höhenmeter entschädigt dann für alle Mühen und es war jede einzelne Stufe wert!!!

 

 

 

 

 

Der Abstieg geht dann naturgemäß viel leichter und wir belügen die von unten nach oben Strebenden genauso wie die anderen uns belogen haben, „Ist es noch weit“ „Nein nur noch ein paar Stufen“    „Aber es zahlt sich aus „  das ist sicher nicht gelogen!

Unten angekommen können wir jetzt die ganze Anlage von Mapi bei traumhaftem Sonnenschein besichtigen und haben alle Zeit der Welt zum genießen und relaxen ( heißt natürlich „chillen“) auf einer Wiese.

Nur die Aufseher wollen nicht, dass man sich die Schuhe auszieht! Soll vielleicht das Gesamtbild stören, oder vielleicht befürchten Sie eine Smog Wolke über der Sehenwürdigkeit, könnte ich mir schon vorstellen, dass aus dem ein oder anderen Bergsteiger Huf was rausdampft, was die Wiesenblumen in ihrem Wachs und Gedeih Verhalten beeinträchtigen könnte!

Karin ist auf jeden Fall froh, dass ich meine „Latschen“ nicht ausziehe, auch eine Art von Mobbing.

Beim Ausgang holen wir uns noch den begehrten Machu Picchu Stempel in unsere Reisepässe.

 

Wir nehmen einen der letzten Busse zurück ins Hostal und genießen unsere Planung, nämlich einen Verlängerungstag in Aguas Calientes gebucht zu haben, sonst hätten wir schon spätestens um 14 Uhr abhauen müssen um pünktlich in Hidro Electrica zur Abfahrt zu sein.

So können wir am nächsten Tag in Ruhe den Thermalort (Aguas Calientes bedeutet Heiße Quellen) mit seinem wirklich geschmackvoll gestalteten Ortsbild, entlang dem Urubamba Fluss ansehen und durchwandern, bevor wir wieder Richtung Hidro Electrica pilgern.

 

 

 

Wir haben am Hinweg schon nicht nur stur auf den Weg geschaut, und die Gegend rund um uns sondiert, wobei uns ein ausgewaschener Flusslauf aufgefallen ist, der, weil er schwer zu erreichen ist ( sehr steiler Zubringerweg) unsere Aufmerksamkeit erregt.

Aus Erfahrung wissen wir, alles was schwer zu erreichen ist, hat meistens viel zu bieten!

Unten angekommen fühlen wir uns wie die Entdecker früher, und finden uns in einer Mondlandschaftsartigen Schlucht mit, über Jahrhunderte ausgewaschenen Granitfelsen, wieder!

Ein Japaner hat uns beobachtet und ist uns gleich nachgeschlichen, dafür kriegen wir gute Fototipps „Made in Japan“ von unserem Verfolger!

 

 

Den restlichen Rückweg wieder entlang der Eisenbahnstrecke und dem Flusslauf kosten wir in vollen „Zügen“ aus….

 

…..und kommen spät in der Nacht zurück nach Cusco, wo wir ziemlich erledigt in unser Bett fallen und von unseren eindrucksvollen Erlebnisse der letzten Tage träumen…..

Unten gibt`s wieder Film und Fotomaterial in folgender Reihung

  1. Diashow mit Musik
  2. Kurzfilm vom Huyana Pichu
  3. Musik Video vom Machu Picchu
  4. Und die gewohnten Fotos zum durchblättern

Viel Spass beim Anschauen wünschen Euch Die Tweeny`s

Diashow Machu Picchu

Am Gipfel des Huyana Picchu

Musikvideo vom Machu Picchu

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Kommentar von eler |

Hallo ihr Beiden !
G E S C H A A A F F F T
Vielen Dank das Ihr uns auf eure Reise zum Machu Picchu mitgenommen habt. Der Bericht mit den angeschlossenen Filmen und der Musik dazu hat bei mir mehr als nur eine Träne in die Augen getrieben.Dazu muß ich sagen wir wollten auch vor ein paar Jahren Peru und im Anschluss die Galapagos Inseln bereisen so zu sagen als Höhepunkt unserer Reisen im Leben war uns aber dann zu teuer 5700,- pro Person. Aber zu Euch habt Ihr in dem abgelegenen Flusstal (traum Photos)wenigstens noch ein bisschen Inkagold gefunden? wenn nicht machts auch nichts denn Ihr habt euch euren großen Traum verwirklichen können.
Danke liebe Grüße von zu hause eler