Menorca

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Wir suchen uns einen guten Platz in der ( mittlerweile einzigen ) Ankerbucht im Naturhafen von Mahon , der Hauptstadt von Menorca und genießen den Inselschutz , da es inzwischen schon ganz schön zu wehen beginnt , starker NW Wind ist angesagt , unser Wetterfenster hätten wir nicht besser nützen können ! Zuerst mal Tweeny wieder auf „Normalzustand“  bringen , und dann Fische versorgen ! Als wir unseren Fang auf unserer großen Badeplattform auflegen , haben wir gleich einige Zaungäste die uns neidisch beobachten . Nach ca. 4 Stunden hat Frauli  alle Filets versorgt und unsere Tiefkühlbox ist wieder voll .  Jetzt aber rein ins Dinghi und ab in die Stadt , zuerst noch eine Hafenrundfahrt am  sehr schönen Villenviertel direkt am Wasser ,  Internetstick besorgen ( ganz leicht und zum ersten mal ohne Reisepaß möglich ! ) , Supermarkt suchen , Stadt erkunden ,und lehnen dankend ein Rollermietangebot „Special Offer“ € 145,- für 3 Tage schmunzelnd ab  . Der Restauranttipp der netten Dame vom Internetladen entpuppt sich als nicht sehr geeignet für uns und so versuchen wir am Rückweg einfach unser Glück in einer „Cafeteria“ und finden so gleich das was wir suchen : Tappas : € 2,75.-  Bier € 2,50.- (groß eh klar ) sogar Internet gibt’s dort und schmecken tut’s sehr gut ! Ein schöner Abend mit ein paar Skypetelefonaten und dann zurück zum Schiff , weil mittlerweile pfeift es schon ganz schön , wir setzen unseren Anker nochmal neu , da jetzt mehr Platz als tagsüber ist und können so mehr Kette legen , und dann gut schlafen !  Wir besuchen ein Pferderennen in Es Castell , wo die Pferde mitten zwischen den Zuschauern hindurchtraben , bei uns undenkbar , aber sehr interessant . Am nächsten Tag steht wieder mal Wäsche waschen am Programm ! Wir sind etwas unentspannt , da wir das Antriebsrad für den Keilriemen erst vor kurzen reparieren mußten und nicht sicher sind ob das auch hält , aber es funktioniert und unser Metallkleber hält was er verspricht , Glück gehabt !  Wir verwenden das Spülwasser der Waschmaschine nach dem Wäsche waschen immer noch um Leinen oder Grillabdeckung oder Dinghi Teppich usw.  in das Süßwasser einzuweichen , auch die Grillroste werden wieder einmal richtig eingeweicht und geschrubbt ( wir machen das nicht mit der Drahtbürste , das ist unsere eigene Philosophie ) und zum Schluß kommt das Süßwasser noch kübelweise mit Essig versetzt über unsere WC’s in die Fäkalientanks , erstens um die zu spülen und zu pflegen und zweitens versauen wir so nicht die Bucht , mühsam aber ein kleiner Beitrag um unser geliebtes Meer zu schützen ! Auch die gebrochene Kurbel unserer Angelrolle will repeariert werden , gar nicht so leicht nur mit dem vorhandenen Material an Bord , aber mit ein bischen improvisieren geht’s ja eh immer !  Zum Nähen  findet sich auch immer wieder was .  Ein Kontrollblick in sämtliche  Bilgen stimmt uns glücklich , da erstens alle Einkochgläser schön dicht und in Ordnung sind und zweitens unsere Tweeny zum ersten mal überall staubtrocken ist , Hurra !!  Wir genießen überhaupt seit wir aus Kalmata losgefahren sind die vielen , vielen kleinen und großen Verbesserungen und Hilfsmittel die wir während der 3 Monate an Land an Tweeny vorgenommen haben , macht sich jetzt echt bezahlt , wie zum Beispiel unsere Ankerkettenwaschanlage ( ein Schlauchabzweig von der Salzwasserabwaschpumpe ) oder die Salzwasserdusche am Heck , die wir hier  öfters brauchen , da es  leider viele Quallen gibt ( Feuerquallen ) , usw….!

Tweeny erwartet wieder Besuch aus der Heimat , Tantchen und Cousinchen kommen ! Wir verbringen sehr schöne Tage gemeinsam mit Stadtbummel , Geschäften und Fetz’n Markt Besuch in Mahon ( für mich besonders interessant ! )  , sehen die Gin Distellerie , kaufen Muscheln zu Preisen die niedriger sind als in Albanien , besuchen die Cala Addaya um uns dann bei gutem S Wind in die Cala Fornells treiben zu laßen . Da wir schon seit ein paar Tagen wissen , daß Starkwind bis 30 Knoten angesagt ist , bringen wir in der großen Ankerbucht zum ersten mal einen Tandem Anker aus ( das bedeutet daß wir einfach vor dem Hauptanker 22kg einen zweiten 11kg schweren mit 3 Meter Kette anschäckeln ) und laßen nahezu unsere gesamte Kette ( 90 meter , seit Kalamata ) auf den Grund rasseln , weil Kette im Ankerkasten bekanntlich ja  nicht hilft !!

Unsere Eingrabeversuche klappen erst beim dritten mal ( stellenweise sehr schlechter Ankergrund ) und erst im tieferen Wasser ,  dann greifen die Jambos aber richtig , wir vermuten Seegras mit Schlick am Grund , da wir nicht auf den Grund sehen können und für das sind die Jambos ja sehr gut ! Und es kommt wirklich ganz schön dick nach Mitternacht ! Da die Bucht sehr groß ist baut sich auch eine kleine Welle auf und macht es aber alles in Allem nur ein bischen ungemütlich , und unsere Anker  halten , was man von einigen anderen Ankerliegern in der Bucht nicht behaupten kann .  Karin und Monika stört das Alles nicht und Sie schlafen trotzdem recht gut . Ein Fußmarsch zu den Klippen an der Buchteinfahrt ist sehr eindrucksvoll und eine gute Abwechslung  um von Bord zu kommen .  Nach 5 Tagen kommt dann wieder der Abschied von den beiden und der Transfer von Tweeny an Land  und anschließend mit dem Taxi am Flughafen funktioniert sehr gut ( Taxifahren ist auf Menorca recht günstig ) und der kurze Oneway Törn war wieder mal sehr lustig und unkompliziert , danke für’s kommen !   

Überhaupt möchten wir uns bei allen Freunden die uns so besuchen kommen herzlich für die Mitbringsel , die wir immer wieder bestellen , bedanken , weil es einfach nicht Alles zum kaufen gibt in fremden Ländern , so hilft uns das schon weiter !

Die nächsten Tage bleiben wir noch hier , da der starke Wind noch nicht vorbei , und unser Platz sehr gut ist ,  nützen die gute Internetverbindung um unsere Versäumniße nachzuholen , nämlich Website füttern , woran wir ja regelmäßig von unserer eifrigen  Leserschaft erinnert werden , und raffen uns auf endlich auf  unsere Fotos und Daten auf einer externen Festplatte zu back up’n!!  Wir beobachten Surfer und Segelschulen in der Bucht , was wesentlich besser ist als Jetskis ,  , Familien mit ausgeborgten Schlauchbooten wo uns das überschwappende Wasser der leichten Wellen und der Gesichtsausdruck von Mama mit halbwüchsigem Kind ihre Kommunikation mit Papa ganz stolz am Ruder verrät - Sie : „ Typisch , jetzt borgst Du Dir des blede Boot aus , wir san gaunz noß am Orsch , da Bua is a scho überall voi Salz , mei Tosch’n is sowieso waschelnoß ,  Hauptsache da Herr fahrt  Motorboot“ , Er  : „Andauernd nur jammern , do bist Meter“ , da Bua : „Papa , sin ma bald da?“  noch ein strafender Blick seiner Angebetenen  an den stolzen frischgebackenen Schlauchboot Kapitän und sein Urlaubs Highlight ist auch schon Geschichte , ja so geht’s uns Männern halt , durchhalten bis zum ersten Kat dann wird’s besser ! Ich nehm’s gelassen und stelle fest , daß das Knoblauchöl Glas im Kühlschrank leer wird und mein braves Frauli fängt gleich an für Nachschub zu sorgen , auch nicht sehr förderlich für die Kommunikation , wobei ja Knoblauch nicht stinkt , meiner Meinung ! Am nächsten Tag schmeckt Fraulis Müsli etwas eigen , vielleicht weil die Honigmelone am selben Schneidbrett ,  wie von der „Vortag Knoblauch Session“ gelegen ist , Ups ! Knoblauchmelone zum Frühstück hat auch nicht jeder , oder ??

Ein anstrengender Tag steht uns noch bevor – Großeinkauf im Supermercado in Mahon , da wir ja schon wissen daß der Markt auch liefert , fällt der Einkauf auf Grund der sehr günstigen Preise auch wirklich sehr groß aus !!  Der Bierpreis von 22 Cent ( 0,33L ) und der Preis für die gesamte  Lieferung ( € 4,20.- ) lassen uns 3 Einkaufswagen randvoll anfüllen ! Die Lieferung erfolgt nicht nur zum Hafen , nein auch in unsere Ankerbucht  , bis direkt vor’s Dinghi , und auch noch am Feiertag ( 15 August ) , besser geht’s nicht !!  Man merkt jetzt daß Hauptsaison ist , und die Buchten werden ziemlich voll von angenehmen und weniger angenehmen Artgenossen , die in der Nacht ihre Agregate starten usw. , manchen muß man’s sagen , andere wieder zeigen sich beratungsresistent  !!    Wir bleiben noch ein paar Tage in einer Ankerbucht nahe Ciutadella , besuchen mit dem Bus die Stadt , beobachten abends Nachbarlieger , die aus Würstchen „Kohle“  am Griller machen , vielleicht sollte ihnen jemand sagen , das die Würstchen schon tot sind !   Und wir haben Glück , wir ankern direkt vor dem Doggie Beach und sehen jeden Tag neue Freunde ( 4 Beiner ) , die uns bekannterweise ja  lieber sind als so mancher 2 beiniger Artgenosse !  Karin macht zum ersten mal Bekanntschaft mit einer Feuerqualle , wir haben aber glücklicherweise gleich Rasierschaum und Essig zur Hand ( nur abtupfen nicht reiben !! ) ,  so platzen nicht mehr Nesseln als nötig auf , anschließend mit Aloe Vera getupft und mit Fenistilcreme eingerieben   geht  alles relativ glimpflich aus , aber doch schmerzhaft , da es wie eine Verbrennung zu behandeln ist – Mistviecher !! Aber so vergißt sie den blauen Finger den  Ihr der Kühlschrankdeckel verpaßt hat , so verwandelt sich Tweeny in ein Lazarett !  Unsere Weiterfahrt nach Mallorca  verschieben wir um einen Tag , nicht wegen der 25 Knoten Wind aus der richtigen Richtung sondern wegen angesagten 2.5m hohen Wellen , zwar auch aus der richtigen Richtung aber morgen sollen es nur 1 – 1,5m sein , also warten wir auf morgen , es drängt ja nichts und vielleicht kommen ja wieder nette Vierbeiner zum schwimmen vorbei ?!

 

 

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Kommentar von Gitta |

Soooo schööön! Man hat das Gefühl, dass man dabei ist! Liebe Grüße

Kommentar von Dieter |

Hy ! Super Bericht und tolle Fotos !!
Ich hoffe das es euch gut geht und passt auf eure Gesundheit auf !!!!!!
Wie ist der weitere Plan ??
L.g. Dieter

Kommentar von Heinz Scheibenpflug |

Hallo Ihr Beiden,
tolle Berichte und Fotos. Vielen Dank und weiter so. Ich wünsche Euch alles Gute und weiterhin viel Spaß, sowie immer eine handbreit Wasser unterm Kiel.

Kommentar von gaby |

wie immer traumhafte fotos und herzhafte komentare.
vielen dank dafür, wir freuen uns schon auf die nächsten
bilder. passt gut auf euch auf bis bald
l.g.gaby

Kommentar von Elfi Hentschl |

Hallo ihr Tweeny's

Tut uns leid das eine Feuerqualle Karin erwischt hat. Gott sei Dank dass ihr die richtigen Mittel gleich zum Einsatz gebracht habt haben Essig Essenz jetzt auch immer mit.
Jetzt könnt ihr euch schön langsam auf die Affen in Gibraltar einstimmen.
Achtung nicht beißen lassen.
Wünschen euch guten Wind bis dorthin.
Liegrü Eler.