Kap Verden

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Die Inseln neben Afrika

Die erste Nacht wieder mal durchschlafen ist wie immer ein Genuß , doch wir müssen und wollen ja auch in den Ort , einerseits zum Einklarieren , andererseits zum Schauen , wir sind ja schon sehr neugierig . Ein Fischerboot kommt zu Tweeny und der Ruderer stellt sich vor als „Djay“ und er ist der Mann der alles besorgen und checken kann ( der Checker vor Ort eben ) , und vor allem „No Streß“ in Cabo Verde . Wir nehmen’s an und lassen uns Zeit , sind ja nicht auf der Flucht , vor was auch!

Landgang

Wir rudern an den Landungssteg wo auch die Fischer ihre Boote festmachen und werden dort freundlich von ein paar Jungs empfangen , sie nehmen uns den Müll ab und helfen beim Aussteigen ( sehen wir schon so verwittert aus , daß uns wer beim Aussteigen helfen will ?? ) , die Boys bekommen ein bischen Kleingeld dafür , das ist halt so !! Der tägliche Fischverkauf am Steg ist schon voll im Gange und überall sehen wir bunte Leute , nicht nur die Hautfarbe auch die Kleidung ist sehr schrill und sonnig , gefällt uns ,  „Afrika Light“  eben !! 

Behördenweg und Dorfrundgang

Die Immigration  der Zoll und die Polizei sind alle in einem Gebäude , sehr freundlich und hilfsbereit und vor allem unkompliziert und billig , unser Besuch dauert 5 Minuten und kostet ebensoviel Euros , das war’s mit einklarieren , toll ! Unser Freund Djay  zeigt uns gleich das ganze Dorf wo überall seine Familie die Finger im Spiel hat , nette kleine Läden mit dem Allernotwendigsten , Brot ,…  Unsere Bedenken bezüglich Internet Karte erweisen sich als falsch als wir in einen „Telefonshop“ hineinplatzen und dort alles bekommen was wir brauchen , sogar Englisch wird hier gesprochen , und die nette Verkäuferin  aktiviert auch gleich die Karte mit unserem Handy , perfekt !  Im restlichen Ort glaubt man die Zeit ist vor 50 Jahren stehengeblieben , und wir finden auch gleich die Seglerbar „ Arminda“ wo wir Bier für 1 € bekommen und  Whats app  und Skype Telefonate mit Freunden und Verwandten in der Heimat machen dürfen , was ganz eigenartig ist ,da wir hier in einer anderen Welt sind , sagen wir sehr ursprünglich aber auch sehr angenehm und wenig kommerziell , unverdorben und easy .  Bevor wir zurück zum Schiff rudern , kaufen wir noch frisches Brot und Kokosbrot ( Wie eine Zimtschnecke nur mit Kokos , nicht Koks !! ) und am Rückweg laufen wir den Touristenjägern ( Souvenierverkäufern ) direkt in die Arme , unter anderem einer reschen,  jungen , schwarzen Lady , sehr hübsch und unaufdringlich , was ihr auch am übernächsten Tag zu Gute kommt , da wir wie versprochen zwei Schildkrötenhalsketten bei ihr kaufen .

Fangfrischer Fisch aus Eigenanbau am Griller

Zurück auf Tweeny wartet noch ein Leckerbissen auf uns , unsere Goldmakrele , wir teilen sie mit unseren französischen Nachbarn und verbringen einen netten Abend und erfahren aus erster Hand dass die beiden seit gestern wissen , dass sie schwanger sind , also Sie , nicht er , und das ist doch ein Grund zum Feiern , der Haupt Akteur mit Wasser und Fruchtsaft und der Rest mit Rumpunsch , Holadrio !   Am nächsten Morgen sind wir schon um 9 Uhr am Steg um den frischesten Fisch zu ergattern , leider sind wir die einzigen , den um diese Zeit ist noch kein Kap Verdianer auf den Beinen , das Leben und auch das Business beginnt erst ab 10 Uhr aber  dann geht die Post ab , ein Aquarium am Trockendock , so groß ist die Auswahl , genial ! Wir nehmen heute mal den roten Fisch ( keine Ahnung welche Art , schaut aber gut aus und heißt Grupa ) und bezahlen € 4,50.- pro Kilo . In Anbetracht des guten Preisgefälles und der Einkommenssituation , bzw. des Respekts vor der Leistung der Fischer verhandeln wir den Preis nicht , das wäre für uns irgendwie nicht in Ordnung , und so ziehen wir mit unserer Beute wieder ab auf’s Schiff . Nach dem abendlichen Grillen des Meeresbewohners , beschließen wir solange wir hier  sind nur noch Fisch zu essen , denn besser , frischer und billiger kriegen wir das nicht so schnell wieder !  Nur  Gemüse und Obst sind recht teuer auf der Insel , da hier alles vom Festland ( Portugal oder Holland )  herangeschaft werden muß , mangels Wasser zum Eigenanbau .

Treffen mit TO Stützpunktleiter Carlos

Mit unseren Freunden von der Magic Cloud treffen wir Carlos , ein Deutscher der hier seit Jahren lebt und quetschen ihn so richtig aus ! Er war noch dazu sein ganzes Leben passionierter Profifischer was meine Fantasie gleich mit noch mehr Fragen beflügelt ! Er erzählt uns dass es seit ein paar Jahren Strom hier im Dorf gibt  und fließendes Wasser haben noch immer nicht Alle , es gibt auch sehr wenig Süßwasser , da es sehr sehr selten regnet und die Bevölkerung lebt hier vom Fischfang , gibt ja glüchlicherweise noch reichlich  davon ! Wir verabreden uns gleich zum Abendessen bei Fradinha ( Frank und Dedinha ) zu Cachupa ( eine traditionelle Art von Suppe mit Kichererbsen und Gemüse und Fleisch und Fisch  über Stunden gegart ) , und es schmeckt fein , wie auch der Wein aus dem Tetrapack   ( Chateau de Karto' ) . Anschließend gibt unser Zauberkünstler Jo noch ein paar Tricks zum Besten , ein gelungener Abend ! 

No Streß auf Cabo Verde

Die nächsten Tage verbringen wir wie befohlen streßfrei mit Homepage füttern , Rumpf säubern ( 3 Tage dauert das ,weil wir seit Almerimar  nichts mehr gemacht haben = Sch…. Hokn… ) mit unserem verlängerten Tauchschlauch , Fotos sortieren , schwimmen , und Strom verbrauchen ,  den wir in Überfluß  ( viel Wind und Sonne ) bei diesen Bedingungen hier haben ( wir laden wieder mit bis zu 70  Ampere seit der Montage unserer zusätzlichen Solarpaneele und auch unser Windgenerator spukt eine Menge Ampere aus , gut so ! )  !!! )  , also Brot backen , Boiler aufdrehen , Wassermacher starten , Nähmaschine anwerfen und  neue Fahnen nähen , Moskitonetz für die Eingangstüre in unser Wohnzimmer , Filme und Hörspiele von unseren Freunden von der Magic Cloud auf die externe Festplatte kopieren , meine Haarpracht wird  gestutzt , Uno spielen mit unseren Freunden von der Schloß Ort ,  Revierführer von fernen Zielen abfotografieren mit unserer Fotokopiermaschine  , Sonne genießen , kurze Hose und T Shirt ist ja unser Hauptbekleidungsteil  , Tauchflaschen füllen , Seglertreff in Armindas Bar , Tweeny  und die Solarpaneele ( unser Kraftwerk ) vom Saharasand befreien ( der sehr hartnäckig und zäh ist )  und für Sonntag ist ja das allwöchentliche Dorffest mit Grill und Tanz angesagt , worauf wir wie auch alle Eingebohrenen schon hinfiebern .

Sonntag ist Ausnahmezustand im Dorf

Heute ist Sonntag und am Abend ist Dorffest , alle sind mit Ausgangs Uniform auf den Beinen  und auf allen Ecken glühen die Kohlen unter den Grillrosten , Fischsuppe vom Feinsten kostet pro Teller € 1.- wie auch die Spieße und das Flaschenbier , und überall lassen die Einheimischen ihren Hüftschwung freien Lauf , es ist wie im Märchen , wir Touris sind ganz klar in der Minderheit , höchstens 10 % ,ja das sind die Erlebnisse auf die wir gehofft haben und unsere Leinen gelöst haben von unserem alten ( sehr bequemen und schönen ) Leben und aufgebrochen sind in fremde Länder um Abenteuer und Kultur zu erleben . Auch die Dorfhunde leben heute gut und verschmähen sogar unsere Lekerlis  .  Wir sind glücklich !

Klassentreffen auf den Kap Verden

Wie der Zufall will treffen wir via Facebook ( was wir neuerdings auch nützen ! ) eine Schulkollegin von uns ! Martina und Walter kommen zu uns auf Tweeny zu Besuch und wir verbringen einen schönen Nachmittag gemeinsam , immer wenn Walter von seiner Arbeit erzählt ( bei Wiesbauer ) läuft uns das Wasser im Mund zusammen und wir sehen die "Bergsteiger" schon als Fatamorgana im Kühlschrank liegen  ! Na beim nächsten Mal dann !

 

Ausflug zu den Inselorten Espargus und Santa Maria

Mit unseren Freunden Leo und Jutta ergattern wir Plätze im Minibus ( Aluguer ) nach Espargus und dann umsteigen ( am Busbahnhof ! ) weiter nach Santa Maria , wo uns eine nette Promenade und überhaupt ein netter Ort erwartet . Jutta kauft bei einem Stand’l ein Spiel namens Oril , das hier auf den Kap Verden sehr verbreitet und beliebt ist und so sitzen wir bei einem kühlen Bierchen und machen uns mit den Regeln vertraut , ein  Rechen und Strategiespiel mit zwei Mathematik Professoren , wenig Aussichten auf Erfolg für uns  , ich hätte ja einen Fußball gekauft zum Zeitvertreib aber auf mich hört ja  keiner !  Ein sehr netter junger Einheimischer erzählt uns ein bischen über die Geschichte der Kap Verden und zeigt sich nicht sehr erfreut über die Hotelanlagen in der Umgebung , da der „All inclusive Tourismus“ den Leuten hier nichts bringt , da die Lokale leer bleiben und die paar Arbeitsplätze leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein  sind , aber jammern hilft nichts und er stahlt trotzdem wie bei einer Zahnpasta Werbung als er uns seinen Verkaufsstand zeigt !

Alltag

Vormittags Ortsrunde mit Brot kaufen , anschließend Fische kaufen . Eines Tages laße ich mir Innereien von der Goldmakrele „andrehen“ weil der Fischer die so schön zur Seite legt , statt ins Meer zu schmeißen , beim Abbraten derselbigen  diagnostizieren wir , dass es sich um Magenwände ( Kutteln ) handelt und vermuten dass sie für die Dorfhunde reserviert waren ! Hab ich wieder mal sauber hingekriegt , den Einkauf !  Aber der Hauptgang , Fisch , ist dann wieder ein Genuß !  So vergehen die wunderschönen Tage und unsere größte und längste Überfahrt rückt mit dem nächsten guten Wetterfenster immer näher ……

 

 

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Kommentar von Franky |

Super Bericht, da kriegt man gleich Lust zum Hinfahren!
...endlich schreibt ihr wieder mehr ;-)
Alles Gute u LG

Kommentar von gaby |

hallo ihr globetrotter, ich beneide euch!!!!! obwohl ich vor dem
boot und dem vielen wasser die hose gestrichen voll hätte, aber
was ihr alles seht und erlebt ist schon toll. vielen dank für die fotos
und die witzigen berichte. ich freue mich schon auf den nächsten.lg gaby

Kommentar von eler |

Hallo ihr Beiden!
Haben jetzt alle Berichte mit Freuden gelesen.
Das wichtigste (auch für die Zukunft)ist das ihr euch mit eurer liebenswerten Art
überall auf der Welt Freunde machen werdet auch wenn es( Hafenmeister )sind und das ist die beste Basis für euren weiteren Törn.
Nochmals vielen Dank daß ihr uns an eurem Abenteuer teilhaben läßt

Liegrü Eler

Kommentar von Dieter |

Super Berichte !! Schöne Fotos, die Lobster sehn sehr lecker aus !
Hoffe bei eurer Überfahrt ist alles O.K

L.G Dieter

Kommentar von Rosemarie |

Hallo ihr zwei ,habe heute euren tollen Bericht gelesen ,muss ja ein Traum sein, freue mich das es euch gut geht. Auch die tollen Fotos , die bunten Kleider (hätte wahrscheinlich schon einen Koffer voll ) dort ist sogar sie Scheibtruhe bunt angemalt , werd ich jetzt auch machen. Dort würde es mir auch gefallen , wenn es nur nicht so weit weg wäre. Wünsche euch alles gute für die Weiterfahrt.Glg Rosmarie