Ibiza

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Ibiza

Um 21 Uhr fällt der Anker in der Cala San Vicente auf 9m Wassertiefe , noch ein oder zwei Manöverschluck und was Feines aus der Bordküche ( Spaghetti auf sizilianische Art nach Olafs Rezept ) dann erhebt sich der Mond knallrot aus dem Meer , es ist fast kitschig aber besser kann’s fast nicht sein !  Dann noch einen Mond Upper  ( so  wie ein Sun Downer ein Grund zum Feiern  ) und  ab in die Koje . Wir inspizieren genau den Wetterbericht , da wir geplant haben vor Ibiza Stadt zu ankern , aber irgendwie ist uns die Wetterlage zu unbeständg und unsicher , so verlegen wir uns nach San Antonio auf die Gegenüberseite der Insel und planen von dort mit dem Bus nach Ibiza Stadt zu fahren . Eine große Bucht , natürlich voll mit Bojen des ansässigen Yachtclubs , aber wir ankern dazwischen wie viele andere auch . Die obligate Dinghirunde führt uns zu einem Engländer der hier am Schiff lebt und uns versichert , daß wir auf gutem Grund  geankert haben und es erlaubt ist zwischen den Bojen zu ankern , das war zwar ein „Big Fight“ in den letzten Jahren aber einstweilen ist es wieder erlaubt , weil das Meer gehört keinem  habgierigen und monetär eingestellten  Marinabetreiber oder Aktionär , nein es gehört uns Allen und so soll es auch bleiben !!!  Zuerst dachten wir das die Beschriftung der Bojen ( max. 18 Knoten ) eine Geschwindigkeitsbegrenzung für die vorbeirauschenden Jetboote und Taxiboote bedeutet , weil viel langsamer fahren die auch nicht durch den Naturhafen hier , nein es ist nur eine Begrenzung der Haftung bis 18 Knoten Wind seitens der Marinabetreiber und kostet pro Nacht nur  € 34.- !!! Wir sind froh  unsere Mittelmeerrunde schon größtenteils hinter uns zu haben weil zu befürchten ist , das es in ein paar Jahren nur noch kommerziell  und  elitär sein wird und garantiert nicht billiger  !!  Am nächsten Morgen beschließen wir heute am Schiff zu bleiben da für Nachmittag Gewitter angesagt sind und so ist es dann auch , zuerst Wind aus allen Richtungen , dann Strumböen bis 35 Knoten und Regen wie aus dem Hochdruckreiniger  , das Licht geht aus nachdem ein ordentlicher Blitzeinschlag anscheinend das  hiesige E Werk beschäftigt   ,  einige Boote gehen auf Drift durch’s Anker und Bojenfeld , wir bleiben verschont . Einer der ankernden Schrotthaufen treibt auf den Strand und bleibt gleich die nächsten Tage dort – Strandurlaub halt !  Nach 2 Stunden ist alles vorbei und die Musikanlagen der umliegenden Diskotheken beschallen uns wieder ,(unseren Radio vergönnen wir ein paar Tage Pause ) hier ist eben immer Party !!  Das war unser erster Regen seit 4  Monaten , seit Malta und wir sind froh , daß Tweeny wieder mal richtig gespült  wurde , ohne roten Sandzusatz !! Noch auf einen Whiskey zu unseren schottischen Freunden Charly und Alison von der „Sulaire“ die neben uns ankert und Seemannsgarn spinnen , die höchsten Wellen , der schnellste Surf , … sehr lustig .  Wir nützen die gute Wettervorhersage am nächsten Tag um Tweeny in der Ankerbucht alleine zu lassen und nehmen den Bus nach Ibiza Stadt .  Vor unserem Aufbruch segelt noch ein schwarzes Stahl Segelboot mit Hippie Besatzung ( leider ohne Capt’n Jack Sparrow ) in die Bucht und wirft neben uns seinen Anker , alles unter Segel also kein Ankergraben und so , naja ist ja eh ganz ruhig jetzt , wir fahren in die Stadt .

Ibiza Stadt ist sehr sehr bunt und echt schön wir genießen den Stadtbummel mit Geschäften und verschiedenen Lokalen , den schönen Baustil , die bunten Bilder , die verwinkelten Gassen , die tolle Aussicht von der Burg die über der Stadt thront und überhaupt das ganze ausgeflippte Flair , die Mode und die Leute ,  den Lifestyle ,  einfach Insel - Stadtleben . Absolut sehenswert . Wir fahren mit dem Bus zurück nach San Antonio und genießen hier den Sonnenuntergang , der hier zelebriert wird , mit Bootsausflug zum Sonnenuntergang und netten Lokalen an der Wasserfront ( wir finden natürlich wieder ein sehr günstiges ) wir beobachten die Verrückten und Lustigen und auch die Schönen und weniger Schönen , die Alten und die Jungen ,  die direkt vor uns vorbeiflanieren in den unterschiedlichsten und verrücktesten Outfits und manche auch mit  sehr wenig Stoff auf der Haut !  Überall liegt ein süßlicher Geruch in der Luft , wird wohl eine eigene Tabaksorte von Ibiza sein !!  Nach dem Sundowner besuchen wir noch das berühmte Cafe del Mar wo die verschiedensten Straßenkünstler und Feuerschlucker Ihre Künste darbieten , wieder ein sehr buntes Straßenbild und interessant !  Dann finden wir noch unsere „Kneipe“ zum Abendessen wo eine Menüportion ( eine Art Paella auf equadorianische  Art ) für uns beide reicht , obwohl ich Hunger habe !

Ach ja da waren ja noch unsere neuen Nachbarn mit Ihrem Stahlboothaufen neben uns . Die Badeplattform war recht hoch und hatte eine Rundung ausgeschnitten und wie wir uns überzeugen konnten war es das , wofür wir es halten , als wir den ersten aus der Kabine krabbeln sehen mit der Klopapierrolle in der Hand und seelenruhig seine Morgentoilette verrichtet , ohne näher darauf eingehen zu wollen , aber es hat „Platsch“ gemacht!!!!  Die vorbeifahrenden Taxiboote stören unseren „Scheißer“ nicht sonderlich und er macht Platz für seine Kumpanen !!!  OK sie machen’s wieder gut als am Nachmittag der Wind so dreht das wir direkt in Ihrer  Einflugschneise liegen , also gratis Flugstunde , mitnaschen – süßlich aber kalorienarm !!

Weniger lustig gestaltet sich das nächste nächtliche Gewitter als der Stahlboothaufenanker unserer neuen Würstelhaar Freunde mit Haustiergarantie natürlich nicht hält und unsere Hippie Truppe auf Tweeny driftet , wir sprechen den einzig ansprechbaren und wahrnehmungsfähigen an und fordern ihn auf den Motor zu starten , hätten wir uns sparen können , hat natürlich keinen , OK dann soll er alle Fender holen die er hat , aber er steht ja schon da mit dem Einen , na super . Der Rest der Crew krabbelt aus der Koje und ist ich sage mal „Unbrauchbar“ weil zugekifft und aus dem gegenwärtigen Universum temporär rausgeschossen ! Eine Versicherung hat der Seelenverkäufer wohl keine ,  2 Versuche Kette nachzulaßen und so Platz zu gewinnen fruchten nicht und wir stehen mit unseren Kugelfendern am Bug um schlimmeres zu verhindern , aber unser Skipper steht auch stolz mit seinem Fender am Heck und wartet auf neue Befehle .  Wir wollen unseren Anker aufholen aber da hängt noch einer dran , also Anweisungen an unseren „Seemann“ gegenüber , seinen Anker per Hand aufzuholen , weil nach einer elektrischen Ankerwinsch zu fragen trau ich mich nicht mehr . Die Burschen schwitzen jetzt einmal ganz schön und als wir merken , daß ihr Anker nicht mehr in unserer Kette hängt lassen wir die Herren trotzdem noch ein bischen Anker aufholen , quasi als Therapiehilfe , außerdem hat der Wind gedreht und er driftet jetzt von uns weg , gut so Männer und Ho Ruck .  Wir ankern neu und gehen schlafen , genug für heute denn  der Regen hat uns sozusagen aufgeweicht .

Ibiza war sehr , sagen wir mal Ereignisreich und so sehen wir ein Wetterfenster in Richtung spanisches Festland und nützen es auch ……..

 

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Kommentar von Gitta |

Suuuper Fotos! Busserl Gitta