Gran Canaria

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Segelboot 3 Mast

Die Überfahrt war zum ko….

Also mir ist es auf der letzten Überfahrt nicht besonders gut ergangen , vielleicht war die abendliche Computersitzung mit unserem Freund und Helfer „Quiky“ ( Spitzname mit langer Geschichte ) zu anstrengend und zu lange für mich und mein Nervenkostüm , dann auch noch die Aufregung , funktioniert alles eingebaute ( Lenkung ,.. ) , nach der letzten besch.. Überfahrt von Madeira , jedenfalls habe ich mich gefühlt wie beim ersten mal „Bier kosten“ und „hob a woarme Gosch’n kriagt“ , während Karin zum ersten mal ein Buch liest während der Fahrt . Unsere Lenkung funktioniert wieder und Tweeny macht die ganze Arbeit zusammen mit Wingacker und Autopilot .  Schon von weitem sieht man die stark beleuchtete Silhouette von Gran Canaria und die zur Wartung hierhergebrachten Öl und Gas Bohr Plattformen und Schiffe die wie Hotels  beleuchtet , in der pechschwarzen Nacht und ich denke nicht daran jetzt auch noch mit einem Fisch einen Raufhandel anzufangen , also keine Angeln raus . Um 9 Uhr fällt unser Anker in der Hafenbucht neben der Marina , wo auch gleich ein Schlauchboot mit Marineros ankommt , sie fragen was unsere Pläne sind und so erklären wir das wir bereits ein E Mail mit einer Liegeplatzanfrage geschickt haben aber leider keine Antwort erhalten haben ( wohlwissend , daß die Marina randvoll ist mit einer  langen Warteliste ) . Der freundliche Marinero bittet uns so schnell es geht in’s Office zu kommen um den Papierkram zu erledigen , O.K. wir machen uns gleich auf den Weg und laßen unserer Freundlichkeit und Sonnenschein- Gemüt freien Lauf im Office und mit ÖSI Charme bemühen sich die Herren auch gleich ein bischen mehr und siehe da nach einigen Telefonaten gibt’s für uns ja doch ein Platzerl im Hafen , noch dazu ein feines in einem Nebenbecken wo eigentlich ein Segelclub mit Lateinersegelbooten ihr zuhause hat ! Als wir nach dem Preis fragen und die Antwort aufgeschrieben bekommen ( € 11.- pro Tag inkl. Strom und Wasser !!!!) , machen wir uns gleich auf um unseren Platz einzunehmen , wir fragen auch nicht nach den 20 anderen Booten auf der Warteliste ( die es tatsächlich gibt ) und machen wieder die Erfahrung , mit einem Lächeln und paar netten oder lustigen Bemerkungen und Aufheiterungen , sowie Respekt kommt man nicht nur weiter sondern auch in den Hafen und noch was , es ist ein Gemeindehafen , sehr billig , sehr stark frequentiert ,und sicher auch von den Nörglern , die immer alles privatisieren wollen und Öffentliche Einrichtungen kritisieren , aber dann schon ganz gerne die billigen Angebote in Anspruch nehmen  statt in den benachbarten Real Yachtclub einzulaufen zu garantiert überhöhten Preisen , soll  nur ein kleiner Denkanstoß sein !  

In dem kleinen Becken sind fast nur Katamarane aus aller Herren Länder und so ergibt sich eine sehr nette Community aus Seglern , mit Amtssprache kanadisch – amerikanisch – mexikanisch – australischem Englisch , manchmal ein bisserl schwer zu deuten aber lustig . Da für die nächsten 2 Wochen unüblicherweise Südwinde angesagt sind steht Schwell in das  Hafenbecken und da wir längsseits an der Kaimauer liegen und hier ca. 1 Meter Tidenhub herrscht müßen unsere Fender in der ersten Nacht ganz schön herhalten , so bringen wir am nächsten Morgen gleich einen unserer kleinen Jamboanker seitlich  aus um uns von der Kaimauer weg zu ziehen , funktioniert gut weil wir die schwere Kette in der Hafenbeckenmitte gekrallt haben , ist  aber nicht weiter schlimm da wir ja unser Tauchzeug mithaben zum befreien bevor wir weiterfahren , aber das dauert ja noch einige Zeit , weil jetzt steht ja noch Weihnachten und Silvester vor der der Tür .

Stadterkundung

Wir genießen es unsere Tweeny ohne schlechtem Gewissen alleine zu lassen und von Bord gehen zu können wann immer wir wollen , sofern nicht gerade Niedrigwasser ist , weil dann wird’s eine Kletterpartie . Die Marinameile treibt mir die Schweißperlen auf die Stirn , weil soviele Ship Chandler und Zubehörgeschäfte und überhaupt Bootssachen haben wir noch nie gesehen , alles auf LAGER , kein Bestellen und wenn in 2 Tagen vor Ort , veranlasst Karin mit mir schnell in die Stadt zu gehen , weg von der sündigen Straße , aber beim Secondhand Laden kann sie mich nicht vorbeischleußen und die neuen Köder zum Fischen sind eine Ocassion . Dann finden wir auch sehr schnell Mercadona , Dino , Chinaladen , so daß genügend Zeit bleibt um am ewig langen Stadtstrand auf der anderen Seite der Stadt entlang zu flanieren und die Sand Künstler zu bewundern wie die Surfer und das bunte Publikum , schöne Stadt !

Weihnachten und Jahreswechsel

Die letzten Tage im Jahr verbringen wir mit Lebensmittel einkochen und Vorbereitungen auf unsere nächste Etappe . Es werden geschätzte 60 Einkochgläser mit diversen Leckereien und als wir beim Einkaufen zusehen wie für’s Faschierte ( Hackfleisch ) Karee und „weißes Scherzel“ verwendet wird und das alles um € 4 pro kg. erhöht sich die Bestellung von 2 auf 5 kg ganz rasch , für Cevapcici ,… ! Als wir noch eine Spezialität sichten „Secreto“ , ein butterweiches Geheimnis vom iberischen Halbwildschwein ( ebenfalls um € 4 /kg ) sind wir ganz hin und weg und unsere Rucksäcke werden sehr schwer beim Heimtransport , aber das lohnt sich und unsere Bilge wird schön langsam voll mit Einkochgläsern ( die letzten 3 aus Kalamata essen wir gleich hier und sie schmecken nach wie vor hervorragend , ohne Kühlung , nur kein Licht darf drankommen .  Alle haben gesagt nehmt mit was ihr könnt von den Kanaren , da geht’s noch , das kriegst du nachher nie wieder so einfach , günstig und gut !!  Am Weihnachtsabend gibt’s Ente und später Rumpunsch mit der Seglerrunde , und auch Jakob aus Österreich der mit seinem Freund Martin aus Norwegen ( der schon „Oachkatzlschwoaf“ perfekt nachplappern  kann )  von Wien bis hierher gewandert ist und seine Auszeit hier genießt , da unsere Pläne nicht genau sind müssen wir den beiden , wie auch Felix aus Deutschland ( der zum Baumhaus bauen nach Mexiko will ) , einen Korb geben bezüglich Mitfahrgelegenheit , aber wie das Leben so spielt treffen wir Lothar ( Mr. Wingacker – Parasail )  mit seiner Frau Doris und können nach einem netten  aber leider sehr kurzen Wiederseh‘n , Jakob in gute Hände übergeben , da Lothar noch Mitsegler in die Karibik sucht , freut uns sehr das es klappt !  Auch zu Silvester ist die Segel Community  zusammen , was für die vielen Kinder naturgemäß paradiesische Zustände bringt , echt cool ! Unsere  Weihnachtsgeschenke sind traditionell Hauben und Handschuhe ( für die nächsten Nachtfahrten ) und ein ca. 1 Meter langer Barakuda im Hafenbecken der allerdings einen Tick schneller ist als unser Dreizack Speer !

Wir treffen wieder Freunde mit Nachschub von zu Hause

Adi und Doris kommen zu uns und haben natürlich was mitnehmen müssen von zu Hause , wie unser ersteigertes Satelitenhandy , Armbrustpfeile , … ! Wir verbringen 2 schöne Nachmittage mit den beiden und Jakob und Martin ,  und lachen viel , Danke für Eure Hilfe und die schöne Zeit  ! Auf ein Weihnachts SMS von Erich ( der uns wie viele andere  enorm beim Tweeny renovieren geholfen hat !! ) und Anna , aus Gran Canaria !!, melden wir uns sofort und am nächsten Tag sitzen wir mit den beiden in Las Palmas und verbringen einen sehr lustigen und feucht fröhlichen Nachmittag , wieder mal mit feinem spanischem „Magno“  ( mag no  Brandy ) , auch Danke für den schönen Tag mit Euch !  So vergehen die Tage mit allen möglichen Besorgungen und Suchtouren nach diversen Zeug , einmal fallen wir ( wegen Regen )  in eine typisch urige Kneipe rein , und platzieren uns an der Bar nahe dem Zapfhahn ,  wo sich der Besitzer offensichtlich nicht so gut mit der Zapfanlage vertraut gemacht hat und erst einmal drei Schaumhäferln runterlasst bevor unsere 2 Praterkrügerln auf der Bar  steh’n , und weil er sehr sehr beschäftigt ist , und unsere Hilferufe nach neuen Durstlöschern nicht hört  ,  krallen wir uns die drei „ Muster ohne Wert“  ( die ja ganz frisch sind und in sauberen Gläsern ) , was ihn zu lautem Lachen und Kopf nicken veranläßt , soll ja nicht verkommen . Die anschließende Unterhaltung mit unserem Nachbarn gestaltet sich „spanisch“ und der wirft ganz schön Whiskey ein . Nach getaner Arbeit noch schnell zum Dino Markt einkaufen und ab auf Tweeny ! Ein lustiger Tag in unserem harten Alltag !!

Der Computer Supergau

Wir haben morgen ein Date mit dem Marine Computer Guru Mike um die Software für unser Satelitenhandy zu installieren um Wetterdaten auf unseren Laptop vom Sat Handy runterladen zu können , der erste Versuch, die freie Software runterzuladen habe ich , nach 2 Stunden herumirren in irgendwelchen Internetseiten die immer mehr neue Fragen gebracht haben als Lösungen , zornig abgebrochen und in die Hände von Spezialisten gelegt . Als ich den Laptop vor unserem Treffen am Morgen hochfahren will , bleibt dieser zu unserem Entsetzen schwarz und friert  das Bild ein , läßt sich nicht mehr bedienen  – Schock !!! Unsere einzige Chance ist Mike , der zwar nicht billig ist aber wahrscheinlich das Beste was uns hier in Spanien passieren  konnte , da er nach dem Aussehen beurteilt wie ein Hippie aussieht , Outback Hut ,  keine Schuhe trägt , immer barfuß läuft und zugegebenermaßen etwas ,  sagen wir mal  nett „schmuddelig“ aussieht , dafür aber wahrscheinlich das Wissen von Bill Gates hat !  Da er nur englisch spricht und kein Deutsch , versuche ich manchmal einzelne Wörter zu übersetzen , allerdings ist er dann schon 3 Seiten weiter ( wo ich noch nie war ) und macht alles instinktiv , und nach einer 6 stündigen Sitzung funktioniert Alles wieder inklusive den 4 neuen Programmen für das Sat Handy , jetzt nur noch schnell Einschulung auf die neuen Programme und dann brauchen unsere glühenden Speicherplatten dringend Kühlung wegen Überhitzung , eindeutig zu viel Input auf einmal . Eine Bierdusche ( innerlich ) hilft ! Er kürzt auch die Rechnung ganz schön ab , noch mal Danke !

 Am nächsten Tag sieht alles wieder besser aus und wir üben wie wild und kappieren’s recht schnell !  Ja es ist eine Sache ein Programm zu installieren und eine andere es zu verwenden , letzteres ist für uns kein Problem , und der Laptop funktioniert wieder !!     Gott sei Dank , oder besser Mike sei Dank !!

Alltag

Bei den abendlichen Erfahrungsaustäuschen wird uns wieder klar was in Europa falsch läuft , nämlich die Ausländerpoitik !! Altes Thema neu erlebt . Wir schicken gut situierte , kaufkräftige Yachties wie Australier , Canadier , Amerikaner ,… nach 3 Monaten Aufenthalt im Schengenraum weg , und diese gehen logischerweise im Mittelmeer in moslemische Länder  nach Tunesien , Marokko ,  Albanien , Türkei ( kaufen sich dort teure Aufenthaltsgenehmigungen ) und geben dort ihr Geld aus , umgekehrt nehmen wir IS Terroristen die als Flüchtlinge getarnt , sind mit dem einzigen Ziel  unsere Staaten zu destabilisieren ,  und ähnliches mit offenen Armen auf und zahlen noch Geld dafür !!  Vielleicht sind wir nicht so klug wie unsere Hr. Politiker aber Hausverstand haben wir und rechnen hat man uns in der Schule auch beigebracht und all das lässt uns zu dem Schluss kommen dass man vielleicht in Brüssel ab und  zu doch einmal auf einen Politiker aus Österreich mit einem „kurzen“ Namen hören sollte , sonst ist bald nicht mehr viel über von unserem hart erarbeiteten Sozialsystem , verschenkt !! Nicht böse sein , wir sind bei Gott keine Rassisten aber das Thema wird eigentlich einheitlich von Allen  an uns herangetragen , vielleicht hilft’s ja wenn’s mal wo geschrieben steht !

Aber jetzt wieder Alltag am Wasser . Peter , ein Engländer hat sein ganzes Leben auf Bohrinseln und Plattformen verbracht , so trifft es sich das die Bohrschiffe und Plattformen die derzeit auf Gran Canaria zur Wartung stehen , beleuchtet wie kleine Städte und hoch wie Wolkenkratzer mit Hubschrauberlandeplattform eine Märchenstunde für erwachsene Buben bringt . Peter erzählt das er zwangsweise zur Zeit segelt weil er keine Arbeit hat , da die Bohrungen der Vergangenheit so exakt und effektiv waren , dass es so viel Öl und Gas gibt , dass keine neuen Bohrungen wirtschaftlich wären und deshalb die meisten Schiffe und Plattformen wohl länger hier stationiert bleiben werden , mangels Aufträge ! So steht es da das Flaggschiff die „ STENA DRILL MAX“ ( Baukosten 1 BILLION Dollar ) sehr beeindruckend im dunklen sieht es aus wie ein überdimensionales  Fischerboot mit extrem hohen Bug , wo sich die ausladende Hubschrauberlandeplattform befindet , schiffsmittig ein ca. 100m hohes Stahlgerüst mit tausenden von Rohren in Haltevorrichtungen ( damit nichts über Bord geht und seitlich ausladende Kräne . Mit Seitenstrahlrudern wird der Koloss während des Bohrvorgangs ( bis zu 1000 meter Wassertiefe und dann noch einmal so tief in den Meeresboden !! ) stabil und ruhig gehalten ( Energieverbrauch haben wir uns nicht gemerkt ,ist aber gigantisch ) damit der Bohrer nicht abbricht oder die Kommunikationsleitungen nicht brechen , welche durch ein ausgeklügeltes Schallsignalsystem  Informationen über den Bohrfortschritt an die Oberfläche zu die Hrn. Ingenieure transportiert . Ein unbemanntes ferngesteuertes Mini U Boot  erledigt dann den Rest am Meeresgrund – Löcher mit Spezialbeton ( härtet unter Wasser aus ) verschließen , Dichtungen setzen , etc…

Tolle Geschichte zum zuhören und geschätzte 1000 technische Fragen von den anwesenden Männern zu dem Thema !!

Vorbereitung auf den nächsten langen Schlag zu den Kap Verden

Zum ersten Mal zeigt die Linie unseres Messinstruments auf den elektronischen Open CPN Seekarten ( die wir von Olaf bekommen haben , von wem sonst ) die Erdkrümmung an , damit wir nicht vergessen , dass unser Planet rund ist sodass wir keine Angst haben müssen drüben runterzufallen ! 

Manchmal denken wir Christoph Columbus hat es leichter gehabt , Kompaß , ein paar Schweine , Ziegen , Fäßer mit Rum und los geht’s , bei uns wird’s immer mehr , SatelitenHandy für Gribfiles , Revierführer ,2. Autopilot , Back up Systeme , Lebensmittel einkochen , Computerprogramme laden ( und verstehen !! ) , Motoren warten , Plotterkarten aktivieren , Schwimmwesten , Rettungsinseln warten ,…..gut er hatte 3 Schiife zur Verfügung , nicht auszudenken was das heute kosten würde , alles 3 fach und so !!

Dann geht‘ s wirklich los , nach dem langen Warten auf ein gutes Wetterfenster steigt unsere Nervosität …….

 

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