Das urtümliche Griechenland

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Die Kykladen

Wir verabschieden uns von unseren Dauercampernachbarn in Naxos  Erik ( wo wir ab und zu schon mal rübergerochen haben ob er noch unter uns weilt ( er schläft ca. 23 Std. am Tag , 7 Tage die Woche ! ) und vor allem bei Mary , der guten Hafenfee von Naxos ( und unterstützen Ihr Tierhilfsprogram ein wenig , mehr geht leider jetzt nicht , mit unserem kleinen Budget . Es kommt unerwarteter NW Wind auf , so können wir einen Teil des Weges nach Ios segeln ( mit unserem Winnie ) und während der Fahrt schon vorkochen , und auch wieder ( wichtig ) unser Knoblauchölglas vollfüllen . Wir übernachten in einer schönen Bucht und verarbeiten unsere geschenkten Vorräte in Form von Kartoffel Rösti mit Bratwürstel und Käse – Kümmel -Garnitur , lecker !

Am nächsten Tag wieder Winnie segeln nach Thira , dem berühmten Santorini . Schon die Annäherung von See ist ein Anblick für sich , die weiß blau gekalkten Häuser reihen sich wie eine Perlenkette auf dem Inselrücken und im Inneren des Lagunenkraters wird man an die Galpagos Inseln erinnert , verschiedenste Felsfarben aneineadergereiht und gegenüber nur Vulkangestein , wo wir eine Felsformation erkennen die einer Riesenschildkröte ähnlich sieht ( Foto ) . Eine Seilbahn transportiert die Kreuzfahrer ( 4 Stk. in der Bucht ) in Massen hinauf in die Altstsadt ( Chora ) ! Wir versuchen einen Bojenplatz für die Nacht zu bekommen werden aber weggewiesen , alles belegt für Passagierschiffe , an ankern ist hier nur schwer zu denken bei ca 180 meter Wassertiefe und Vulkangestein am Grund , außerdem soll ja die versunkene Stadt Atalantis hier unten sein und wir wollen ja dort keinen Unfrieden stiften oder gar einen Riesenkraken beleidigen . Die Kreuzfahrtschiffe halten sich mit Motor am Stand in der Lagune, das können wir nicht und längsseits an so einen Riesen gehen , das wollen die bestimmt nicht , vielleicht kippt der dann seine Essensreste auf uns runter , also ab in den einzigen Hafen der Insel . Der Hafenmeister weist uns einen Platz direkt in der Hafeneinfahrt zu , was uns gar nicht gefällt da wir dort sehr offen und unruhig liegen und auf Anfrage für einen Platz im Innenhafen reagiert er so als hätte ich Ihn nach der Körbchengröße seiner Frau gefragt : No,no,no only Fisermen ! Da hilft auch nicht , daß wir direkt neben der Tsunamiwarnstation liegen , der Platz ist schlecht und die einzigen Wörter die man dem Hafenmeister beigebracht hat , nämlich „No Problem“ machen es auch nicht besser ! Wie befürchtet kommt in der Nacht Westwind mit Starkregen und machen den Platz für uns unhaltbar , wir verlegen uns in den inneren Hafen ( wohin sonst ?? ) , längsseits an einen Fischkutter und schlafen dann gut ! Um 8 Uhr Früh kommt die Port Auithority und sagt , wir müssen hier weg weil : Only for Fisermen inside , you outside ! Ich kann’s schon nicht mehr hören und verlege uns wieder nach Außen , jetzt geht’s wieder mit Wetter und so . Der Hafenmeister vom Vortag ( mit höchstens Ruderbooterfahrung ) ist jetzt ungehalten und seine forsche , unhöfliche Art unterbricht nur seine Tochter die anscheined besser versteht , daß wir in einer Mißlage waren , eine Diskussion ist unnötig und könnte mein Gemütsleben von Langzeitsegler wieder auf Korfusegler bringen und das ist manchmal nicht gut . Santorini braucht offensichtlich keine Yachties , nein sie behandeln sie ein bischen wie ein toleriertes Übel , die haben hier genug Kreuzfahrtschiffe und Tagesgäste mit Fähre sowie ca. 50 Katamarane für Tagesausflüge ( € 140.- pro Person – 5 Std. Fahrt mit gegrilltem Fisch und dann zurück ) , vielleicht haben die Angst vor Konkurrenz , wäre schon ganz einträglich und gar nicht schwer Touristen zum halben Preis zu finden und das wäre noch Wucher ! Santorini legt keinen Wert auf unsere Anwesenheit ! Wer nicht will , der hat schon , wir zahlen die Hafengebühr , legen ab und fahren weiter ! Es gibt so viele schöne Inseln mit netten Griechen , die noch auf uns warten , aber bitte nicht falsch verstehen Santorini ist eine wunderschöne Insel , und einen Besuch wert !

Zurück auf die Insel Folegandros und weiter nach Milos wo auf der Überfahrt ein Fischerl beist aber nach mehrmaligem springen , 10 Minuten später sich freiwurschtelt , auf Anfrage bei meinem „Fischer-Papst“ Franz habe ich diesmal nichts falsch gemacht sondern einfach Pech gehabt ! Diesmal haben wir ihn schon springen gesehen , und beim nächsten mal kommt einer in die Pfanne , das ist sicher !! Ich drücke Frauli mein leeres Bierglas in die Hand und sage : Beschäftige Dich still ! Sie darauf : Wie , Geschirr abwaschen ? Ohne Worte , je länger die Reise dauert umso frecher wird meine Co Skipperin !

Die Insel Milos ist unser letzter Aufenthalt auf unserer Tour durch die weiß blau- kykladische Inselwelt ! Wir treffen hier die neuen Besitzer unseres alten Bootes ( CHARLY VI ), Christina und Manoli ( Spitzname Momos ) der auf der Insel ungefähr so bekannt ist wie früher in Wien der Waluliso ! In seinen Stammlokal trinken wir Ouzo und Wein zu Preisen von denen wir nur träumen können und bekommen zu jedem Getränk ein anderes Meze’s = Vorspeisenteller ( die besten die wir je gegessen haben ) Zurück bei unserem Liegeplatz , dem „ Smoking Pier“ ( weil hier auf jedem Boot gepafft wird , was das Zeug hält ) vermuten wir ein Flüchtlingsboot gesichtet zu haben , es klärt sich aber schnell , daß es nur ein überfülltes Ausflugsboot ist , denn auch auf Milos hat man den Braten „Touristen“ gerochen , zwar mit etwas moderateren Preisen als in Santorini aber immer noch „geschmalzen“ ( wahrscheinlich wegen der hohen Steuern, die zu bezahlen sind , denn der Steuersatz ist seit 1.Oktober um 4 Prozent gestiegen !?! ) . Auch unser CHARLY Boot ist jetzt ein Touristen – Taxi aber in kleinem Ausmaß und noch immer sehr gepflegt und gut in Schuß , die neuen Besitzer leben den ganzen Sommer über am Schiff ! Es ist ein sehr eigenartiges Gefühl als wir auf „unser“ Charly Boot gehen und dort einen Ouzo serviert bekommen , weil wir sehr , sehr viele gute Erinnerungen an das Boot haben , aber es ist ja jetzt in guten Händen und wir haben ja TWEENY !

Wir mieten ein Auto und fahren die Insel ab und kommen dabei an“ Sarakiniko“ vorbei , einem Merreseinschnitt was einer beeindruckenden Mondlandschaft mit winterlichem Charme aber sommerlichen Temperaturen gleich kommt und uns fasziniert ! Man fühlt sich in eine andere Welt versetzt . Auf Milos wird sehr viel Bergbau betrieben , was die verschiedensten Gesteinsschichten zu Tage bringt , bunt und sehr schön und auf Milos gibt es keinen Tempel zu besichtigen ( Schade !?! ) , dafür aber Höhlengräber für hunderte Tote , aus dem 1. Jahrhundert nach Christus ! Beim Besuch können wir uns den Geruch im Inneren gut vorstellen , und beneiden die damaligen „ Totengräber“ nicht um Ihre Jobs !

Milos hat 2 Entsalzungsanlagen wo man „entsalztes“ Wasser billig kaufen kann , was wir sehr klug finden ! Da zur Zeit ein Südsturm über die Kykladen hinwegfegt ( bis zu 8 Windstärken ) bleiben wir noch hier und müßen sowieso Tweeny waschen , da sich die Salzwassergischt überall am Schiff angelegt hat !

Unser nächster Schlag geht direkt nach Monevasia am Pelopones und ist ca. 70 Seemeilen weit ( ca. 130 Kilometer ) und verlangt von uns gute Planung und vor allem stabiles Wetter und das wird in den nächsten Tagen auch vorherrschend sein !

Unser nächster Eintrag wird erst im Winterlager in Kalamata folgen , bis dann alles Gute ins herbstliche Österreich , Deutschland , und alle Länder und Leute die uns so „lesen“

Grüße aus dem immer noch sehr warmen Griechenland

Chris & Karin

 

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Kommentar von Stika Peter |

Na da hat sich ja viel geändert, 1991 konnte ich noch für wenig Geld auf diese Inseln Urlaub machen. Aber da wussten die Griechen noch nicht was Steuern sind.
Schöne Grüße aus dem nassen Wien
Peter und Zoki