Brasilien Iguassu
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Iguassu
Irgendwann mitten in der Nacht läutet unser Wecker, Rucksäcke am Buckel und den steilen Weg runter zum Taxi, das uns zum Flughafen bringt. Wir haben schon im Februar unsere Flüge gebucht und immer die günstigsten Angebote gewählt, naturgemäß sind solche Angebote dann auch zu unangenehmen Zeiten, und mit Zwischenstopps verbunden , das nehmen wir aber gern in Kauf und Zeit haben wir ja genug ! Dort angekommen wird uns erklärt, dass wir nur am Blechtrottel ( elektronischer Schalter) einchecken können, wobei uns aber ein Flughafenmitarbeiter in astreinem portugiesisch unterstützt, aber es klappt, wir vermissen allerdings eine Boardingkarte, die der Blechtrottel erst später ausgedruckt hat, wir laufen schnell zurück und sie ist noch da, Glück gehabt. Jetzt noch schnell unsere Rucksäcke folieren lassen, damit sie beim Verladen nicht irgendwo hängenbleiben oder aufreißen. Wir treten allerdings gleich wieder den Rückzug an als wir den geforderten Lohn dafür sehen, 60 Real pro Stück ( so viel haben wir für unsere Rucksäcke in Spanien bezahlt !!!). Ein lukrativer Job wenn man bedenkt, dass nur ein paar Runden Frischhaltefolie um unsere Gepäcksstücke gewickelt werden sollen und weit und breit keine chinesische Konkurrenz ist. Wir verzichten auf die Frischzellen Kur und sehen wie unsere Nachbarn nach Verpackungssäcken am Check in Schalter fragen, und es klappt, auch wir bekommen von dem freundlichen jungen Mann mit amüsanten Englischkenntnissen, Verpackungssäcke über unser Hab und Gut, GOL Airlines ist ein super Fluglinie und sehr professionell organisiert.
Unser nächstes Ziel liegt im SW von Brasilien, Foz do Iguassu im Bundesstaat Parana und dort befindet sich eines der modernen Weltwunder: Die Cataratas von Iguassu !!
Wieder zur besseren Orientierung die Übersichtskarte unserer bisherigen Reise mit der aktuellem Abschnitt und anschließend eine Detailkarte unserer aktuellen Route
Detailkarte
Am kleinen Flughafen von Foz do Iguassu gehen wir gleich zielstrebig auf den Infopoint zu und nach einigem hin und her sitzen wir in einem Taxi bei einer netten jungen Lady die versucht, uns mit ihrem Handy als Navi genützt, zu unserer AIRBNB Unterkunft zu bringen, was gar nicht so einfach ist, da der Plan, den wir am Infopoint vom Flughafen bekommen haben mehr den Ruinen von Pompei ähnelt als den Straßen hier und definitiv falsch gedruckt ist. Nach einigen Telefonaten klappt`s dann aber doch. Der kleine Druckfehler beschert uns bei einem Heimweg, in den nächsten Tagen noch eine Polizei Eskorte nach Hause weil wir uns nicht ganz mit den falschen Koordinaten auskennen, falsche Angaben und kein korrekter Kompasskurs werfen selbst die besten Navigatoren aus der Bahn, wir schmunzeln und erzählen den Polizisten nichts von unserem Hobby und Atlantiküberquerung und so !
Augusto ( ein Italiener aus Napoli mit klassischem Italiano Stil, Zahnspange, und italienischer Sprachkultur und Gestik) und seine Frau Julia aus Paraguay ( ebenfalls mit Zahnspange, die gibt`s glauben wir im Sonderangebot bei der Krankenkassa), sind sehr hilfsbereit und ausgesprochen liebenswerte Leute, auch der Haus Chihuahua „Charly“ ( keine Ähnlichkeit mit dem echten Charly, keine Zahnspange, dafür aber Mundgeruch) ist gleich unser Freund.
Julia spricht leider nur portugiesisch und spanisch, Augusto italienisch, portugiesisch, spanisch, französisch, jedoch fast kein Englisch,( leider das einzige ist, das wir anbieten können, außer unserer Alpensprache ), was oft zu komplizierter Detektivarbeit ausartet wenn wir Whats app texten, da er einfach Google translatet und wir glauben von einer geheimen antiken Mischsprache aus seinem südländischen Repartoir.
Auch sein Carport ist ein Highlight, da es mehr einer Wasserauffangplane ähnelt und überall Cataratas links und rechts runterlaufen. Wir fragen nach dem Eintrittspreis für die Privat Cataratas und können nicht viel helfen ( mehr lachen ) als ihm zuzusehen wie er täglich irgendwo ein Holzstück zwischenschiebt und seine großartige architektonische Leistung bewundert, gut Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut!
Er wird auch nicht müde mich täglich zu fragen was er denn machen soll um das Dach dicht zu bekommen, ich schüttle nur leicht den Kopf, und schon plaudern wir über andere, wichtigere Dinge, wie kaltes Bier und Grill anheizen, was auch wir machen müssen, da er ein bisserl heidi macht. Die technische Meisterleistung hält, obwohl ich da und dort ein, vom Meister selbst eingesetztes Stück Holz, zum Griller anheizen, herausziehen muß, und wir genießen den verregneten Abend unter „Dach“.
Als er erfährt, dass wir einen Katamaran als Wohnsitz haben, und ein paar Grillfotos sieht, fangen bei Ihm sofort die mafiosen grauen Zellen an zu träumen, und er sieht uns schon gemeinsam am Strand von Florianapolis eine Strandbar betreiben, Barfuß, Caipirinha in der Hand, mind. 10 Kellnerin zwischen 22 und 25 Jahren müssen Pizza am laufenden Band servieren und dabei immer sexy den Chef anlächeln, mit Tagestouren am Katamaran, was wirklich sein Traum und Ziel ist, und ihm mit seinem italienischem Charme auch vielleicht gelingen wird, aber ohne Tweeny, wir segeln derzeit noch!
Hier kommt auch zum ersten mal unser bildliches Wörterbuch zum Einsatz,wir brauchen Fön und ähnliches, und Julia hat alles für uns.
Augusto arbeitet für ein Hotel ( das natürlich Verwandten gehört ) und fährt mit Gästen die Sehenswürdigkeiten der Gegend ab, was für uns nur Gutes bedeutet, er bringt uns gleich am nächsten Tag zum Eingang der Cataratas auf der brasilianischen Seite, da das sowieso am Weg liegt.
Die Wasserfälle liegen auf brasilianischer und auf argentinischer Seite und sind eine Wucht, wir haben Glück, dass es viel geregnet hat, somit sind die Cataratas ziemlich voll und wir genießen es in vollen Zügen.
Am nächsten Tag sehen wir die argentinische Seite nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Busverbindung und sind noch mehr überwältigt als am Vortag. Wir treffen 2 nette Deutsche, Karstens Vater ist ein direkter Nachfolger vom berühmten Otto Niemeyer, der bekannte deutsche Architekt, der Brasilia ( die brasilianische Hauptstadt) am Reissbrett entworfen und gezeichnet hat und Karsten selbst ist in Brasilien weil er einen Triathlon gelaufen, geschwommen und Rad gefahren ist, erfolgreich, leider mit technischen Problemen , sonst wäre er noch erfolgreicher gewesen, aber trotzdem glücklicher Finisher. Karsten hat Schuhgröße 52 und ist 2 Meter 13 cm groß, ich frage nicht wie die Luft da oben ist, sonst höre ich vielleicht noch „es stinkt nach Zwergen“! Die beiden fahren uns später noch, mit ihrem gemieteten Vw Polo ( Der bei Karsten als Fahrer aussieht wie zu heiß gewaschen, mit den Knien am Autodach ) über`s Dreiländer Eck Paraguay-Argentinien-Brasilien, über die Grenze nach Iguassu.
Aber vorher noch unsere Eindrücke von der argentinischen Wasserfallseite.
Hier ist Alles noch viel weitläufiger, somit fährt man mit einer Schmalspurbahn zu den verschiedenen Haltestellen. Vor Allem beim abschließenden Besuch des „Garganta del Diavolo“ dem „Teufelsschlund“, wo die Wassermassen unbarmherzig Alles was sich mit ihr bewegt oder sich ihr in den Weg stellt mit Getöse in die Tiefe stürzt, bekommt man einen Eindruck wie die Natur stark und unzähmbar und dann wieder wunderschön und friedlich sein kann.
Nur 007 alias Roger Moore hat nach wilder Verfolgungsjagd einen zusammenfaltbaren Paragleiter in der Anzugtasche versteckt und entkommt so den Fluten in die sein Motorboot stürzt, sein Verfolger „Beisser“ ist weniger einfallsreich und geht natürlich baden mit seinen eisenen Beisserchen und abgebrochenem Lenkrad. ( Moonraker )
Am Rückweg sehen wir noch hunderte von freilebenden Qoatis ( eine Art gewaschener Ameisenbär, also wie eine Mischung aus Ameisen und Waschbär ) die Menschen gewohnt sind und so den unvorsichtigen, japanischen Touristen Alles Essbare stehlen was sie nur finden, sehr amüsant wenn man einen kleinen Japaner zusieht, wie er einem noch kleinerem Lebewesen, das ihm sein Mittagessen geklaut hat, nachlaufen sieht und der dabei immer noch lächelt. Noch mehr lachen aber die Qoatis die heute zum Lunch beim „Japaner“ waren und dafür keinen einzigen Peso bezahlen mussten.
Auch bunte Vögel und hunderte von farbenfrohen Schmetterlingen schwirren hier frei herum und haben wenig Berührungsängste, so platzieren sich die Schmetterlinge irgendwo auf uns Menschen um lebenswichtiges Salz von unserer Haut zu naschen und manche sind so hartnäckig , dass man sie fast nicht abschütteln kann, wie unser Freund mit der Registrier Nr. 88, er benützte uns ein schönes Stück des Weges als Mineralstofflieferant und wir lassen ihm die Freude, weil wir wissen ja wie wichtig Mineralstoffe sind , im Glas, hellbraun-goldfarben, da wollen wir jetzt auch nicht dabei gestört werden, oder Euch stören.
Die Wasserfälle von Iguassu sind mit den „Niagarafalls“ in Nordamerika und den „Victoriafalls“ im südlichen Afrika, die größten Wasserfälle der Welt und wir sind sehr froh dieses gewaltige Naturschauspiel erleben zu dürfen, aber jetzt genug erzählt, wir haben diesmal wieder Fotomaterial für Euch, in unten angeführter Reihenfolge, vorbereitet, um Euch auch ein bischen an diesem tollen Erlebnis teilhaben zu lassen.
- Eine Diashow
- Zwei Videos
- Die altbewährten Fotos, wie gewohnt
Viel Spaß
Tweeny`s
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Kommentar von eler |
Hallo ihr Beiden
Bei uns werden alte Erinnerungen wach so viele gute Fotos auch der Diafilm
aber erst beim Film mit Ton wird es richtig spektakulär und bei der Position Diabolo glaubt man mitten drinnen zu sein.
Und die vielen Qoatis gehen jeden Tag duschen.
Kommentar von Schrinner Ernst |
Hallo Weltumsegler!
Vorerst gratuliere ich Euch zu der wunderbaren Aufbereitung Eurer doch sehr aufregenden Reise. Ich freue mich schon auf den Bericht Eurer nächsten Etappe.
Ich hatte das Vergnügen mit meiner Gattin vom 26. Jänner bis 13. Februar 2016 Südamerika zu bereisen. Unsere Route war allerdings eine andere. Die schönen Wasserfälle bekamen wir nicht zu sehen, aber das was wir sahen war sehr beeindruckend.
Wir flogen von Wien über Frankfurt nach Sao Paulo. Weitere Stationen waren: Rio de Janeiro (Christusstatue und Zuckerhut) - Buenos Aires - Lima - Cuzco (Tittikaka See und Machupicchu) - La Paz - Santiago de Chile - Punto Aurenas (Magelan Straße, Kap Horn und einen kleinen Teil von Patagonien). Danach ging es über Sao Paulo - Madrid zurück nach Wien. Ja, zum Unterschied zu Euch war die Reise viel zu kurz und wir waren sehr viel in der Luft.
Euch wünsche ich noch eine schöne und aufregende Weiterreise. Bleibt gesund!!!
Liebe Grüße aus dem derzeit heißen Wien (weit über 30 Grad und schwül) sendet Euch
Ernst